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Sind Mahonien (Mahonia aquifolium) giftig? Infos für Kinder und Tiere

Sind Mahonien (Mahonia aquifolium) giftig? Infos für Kinder und Tiere

Es gibt weltweit etwa 70 verschiedene Mahonienarten, die hier beheimateten Exemplare erreichen eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter. Es handelt sich um immergrüne Pflanzen mit gefiederten Blättern, an denen kugelige, sehr saure blauen Beeren wachsen. Doch ist die Mahonie auch giftig? Lesen Sie hier.

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Giftigkeit

Allgemein gilt die Mahonie als schwachgiftig, jedoch haben unterschiedliche Pflanzenteile eine unterschiedliche Wirkung. Während die Früchte beim Verzehr zu Brechdurchfall und anderen gastrointernalen Nebenwirkungen führen, sorgen die Rinde und Wurzeln der Pflanze zu Störungen des Bewusstseins.

Mahonie (Mahonia aquifolium) mit blauen Beeren

Gefährdet sind jedoch in der Regel nur Kleinkinder, Erwachsene reagieren kaum oder selten auf den Verzehr von Pflanzenteilen. Für Haustiere hingegen ist die Mahonie giftig und kann im schlimmsten Fall sogar tödliche Auswirkungen haben. Verzehrt ein Kind größere Mengen der Pflanze, können stärkere Symptome auftreten, die medizinische Betreuung erfordern.

Giftwirkung

Hierzu gehören beim Verzehr von Früchten:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Schweißausbrüche
  • Bauchschmerzen und Koliken
Mahonien haben immergrüne Blätter

Beim Verzehr von Rinde und Wurzel kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Schwindelgefühl
  • Kopfschmerzen
  • Benommenheit
  • Einschränkungen des Bewusstseins

Die Symptome müssen nicht auftreten, die Gefahr steigt simultan mit der Menge der verzehrten Pflanzenteile.

Für Tiere

Insbesondere für Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und Hamster ist die Mahonie giftig. Werden Teile der Pflanze verzehrt, kann das Kleintier unter erheblichen Symptomen leiden. Meist treten vor allem gastrointernale Störungen auf, doch auch das Bewusstsein kann eintrüben. Es besteht des Weiteren ein geringes Risiko für einen langfristigen Nierenschaden, jedoch nur wenn hohe Dosen verzehrt wurden.

Giftstoff

Gefährlicher als der Verzehr der blauen Beeren ist der Konsum der Wurzel. In ihr sind Alkaloide enthalten, die gleichfalls in der Berberitze vorkommen. Was für den Menschen bei richtiger Anwendung sogar heilsame Wirkung vorweisen kann, ist in der Tierwelt ein schädliches Gift.

Beeren an einer Mahonie

Verzehr

Erwachsene Menschen brauchen keine Befürchtungen haben, wenn sie versehentlich geringe Teile einer Mahonie verzehren. Zwar ist insbesondere die Wurzel schwach giftig, für gefährliche Vergiftungserscheinungen müsste die aufgenommene Menge jedoch unverhältnismäßig groß sein.

Kinder

Bei Kindern ist es ratsam den ärztlichen Notdienst zu alarmieren, da der kleine Organismus die Giftstoffe noch nicht gut abbauen kann. Beim Verzehr von Beeren beschränkt sich die Hilfe auf die Linderung der Symptome. Durchfälle und Übelkeit mit Erbrechen werden medikamentös gelindert, in der Regel ist die Vergiftung nach 48 Stunden überstanden.

Hat ein Kind hingegen größere Mengen der Pflanzenwurzel oder Teile der Rinde konsumiert, wird die Entgiftung des Körpers unter ärztlicher Aufsicht vorgenommen. Eine Magenspülung kann im schlimmsten Fall erforderlich werden, um die schädlichen Substanzen möglichst schnell aus dem Körper zu bekommen. Auf jeden Fall ist die Gabe von Flüssigkeit erforderlich.

Tiere

Tiere erleiden meist schlimmere Vergiftungserscheinungen, bei Kleintieren wie Hasen, Meerschweinchen und Hamstern können diese zum Tode führen. Katzen und Hunde überstehen eine Mahonienvergiftung in aller Regel unbeschadet und erleiden die gleichen Symptome wie ein Kleinkind.

Zur Sicherheit des Haustierbesitzers ist es immer ratsam einen Tierarzt zu konsultieren und das weitere Vorgehen mit ihm abzustimmen. Bei Katze und Hund führen kleine Mengen von Mahonien meist zu keinerlei Symptomen, Nagetiere hingegen können schwere Vergiftungserscheinungen bis hin zum Delir zeigen.

gelbe Blüten einer Mahonie

Essbarkeit

Die nordamerikanischen Ureinwohner verwenden Mahonien als Heilpflanze. Es gibt verschiedene Anwendungsgebiete, besonders Störungen des Magen-Darm-Trakts wie Verstopfung werden mit den Beeren behandelt.

Beeren

Die säuerlichen Beeren sind ein bekömmliches Abführmittel, wenn Sie sie in geringen Mengen verzehren. Größere Mengen führen zu starken Durchfällen. Die Früchte werden entweder roh konsumiert oder vorher gekocht. Es ist auch möglich Marmelade zu erstellen. Um sie ganzjährig zu verwenden, können Sie sie trocknen. Ihr hoher Vitamin-C Gehalt machen sie zu einer gesunden Abwechslung auf dem Speiseplan.

Wurzeln

Aus Wurzeln und Rinde von Mahonien können Sie Tee brauen den, der Verdauungsbeschwerden entgegenwirkt. Auch soll der Tee für ein stärkeres Immunsystem sorgen und die Nierenfunktion ankurbeln. Halsschmerzen und Rachenbeschwerden können gelindert werden, wenn der Tee zum Gurgeln genutzt wird. Wird aus der Wurzel eine Tinktur hergestellt, kann diese gegen Hautreizungen und Erkrankungen der oberen Hautschicht eingesetzt werden. Hier sind vor allem Ekzeme zu nennen, die gut auf eine Behandlung mit Mahonienextrakt ansprechen.

In der nordamerikanischen Heilkunde wird Mahonien sogar eine tumorbekämpfende Wirkung nachgesagt, allerdings ist dies nicht wissenschaftlich belegt. Auch in der Homöopathie findet Mahonie regelmäßig Verwendung, jedoch in verschwindend geringer Dosierung.

Quellen:

http://www.gizbonn.de/184.0.html

https://www.botanikus.de/Beeren/Mahonie/mahonie.html

http://www.heilkraeuter.de/lexikon/mahonie.htm

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