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Physalis überwintern – mehrjähriger Anbau der Kapstachelbeere

Physalis überwintern - mehrjähriger Anbau der Kapstachelbeere

Die exotische Physalis ist zwar mehrjährig, aber nicht winterhart. Deshalb muss die Kapstachelbeere gut geschützt überwintern und an einen geeigneten Standort gebracht werden. Denn ungeschützt übersteht sie einen Winter im Freien in unseren Breiten in der Regel nicht. Auch während dem Überwintern braucht die Physalis etwas Pflege.

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Winterhärte

Leider ist die leckere Fruchtpflanze nicht winterhart, kann aber mehrjährig kultiviert werden. Zwar steht oft einjährig“ auf den Samentütchen im Handel, aber das stimmt nicht ganz. Wenn Sie die Pflanze also im hiesigen Winter gut schützen, können Sie sich auch hierzulande länger als ein Jahr Freude an der schnell wachsenden, krautigen Pflanze mit den leckeren Beeren haben.

Physalis Pflanze überwintern

Daher sollte bei der ersten Aussaat oder Pflanzung bereits auf das Folgende geachtet werden:

  • idealerweise im Kübel kultivieren
  • kann so im Winter an geschützten Ort verbracht werden
  • auch Freilandpflanzen können im Winter geschützt werden
  • ist aber in sehr kalten Wintern oft schwierig
  • es gelingt nicht immer, Beetsträucher zu überwintern

Hinweis: Die Kapstachelbeere verträgt keinerlei Frost, ideal sind für sie im Winter Temperaturen zwischen 10 und 12 °C.

Physalis überwintern

Der Schutz der Physalis vor eisigen Temperaturen ist in der Zeit, in der die Nächte frostig werden können, von großer Bedeutung. Spätestens Ende Oktober müssen Sie die Pflanze deshalb an ihren Winterstandort bringen. Dort bleibt sie die nächsten Monate. Im Frühjahr darf sie nicht zu früh wieder ins Freie, denn auch hier können vor allem die Nächte noch kalt sein. An wärmeren Tagen kann sie aber auf die Terrasse oder den Balkon, muss aber für die Nacht wieder ins Haus geholt werden. Erst nach den Eisheiligen Mitte Mai kann die Kapstachelbeere ihr Winterquartier ganz verlassen.

Lampionblume (Physalis alkekengi)
Lampionblume, Physalis alkekengi

Heller Standort

Ideal ist es, wenn Sie der Kapstachelbeere auch im Winter ein hellen und leicht warmen Standort zur Verfügung stellen.

So sind die idealen Winterquartiere vor allem die Folgenden:

  • ein Gewächshaus
  • ein unbeheizter Wintergarten
  • alternativ auch ein mäßig beheizter Wintergarten
  • wenig beheizte Räume in der Wohnung
  • dies könnte zum Beispiel das Schlaf- oder Gästezimmer sein
  • an einem Fenster in einem Treppenhaus

Hinweis: Zu warm sollte die Physalis im Winter nicht stehen, daher ist ein Standort in einem warmen Wohn- oder Esszimmer auch nicht zu empfehlen.

Dunkler Standort im Winter

Steht kein anderer Standort als ein dunkler Keller oder eine dunkle Garage für die Überwinterung zur Verfügung, so kann die Kapstachelbeere als letzte Möglichkeit für die kalte Jahreszeit auch hierin verbracht werden. Doch eine Garantie, dass die Überwinterung an einem dunklen Standort gelingt, ist nicht hundertprozentig gegeben. Der dunkle Raum sollte kühler sein, als ein heller Überwinterungsstandort.

So sollte hierbei wie folgt vorgegangen werden:

  • Physalis bis zu den Wurzeln zurückschneiden
  • Pflanze bildet Rhizome
  • hieraus werden im Frühjahr neue Triebe austreiben
  • wenig gießen, nur wenn Ballen anfängt auszutrocknen
  • nicht düngen

Nach der Überwinterung ist es wichtig, dass Sie die Pflanze langsam wieder an Licht und Wärme gewöhnen und sie so früh wie möglich mit Wasser und Dünger versorgen, damit sie genügend Zeit hat, um neu austreiben zu können. Aber auch hier sollten Sie die Physalis nicht endgültig zu früh nach draußen bringen, sondern die ersten Monate im Frühling in kalten Nächten wieder nach Innen umziehen.

Vorbereitung

Bevor Sie die Physalis an ihren Winterstandort bringen, müssen Sie die Pflanze vorbereiten. Hiermit sollten Sie bereits im Herbst, etwa Ende September beginnen, damit sich der Strauch auf die harte Winterzeit vorbereiten kann.

So sollten vor dem Umzug ins Winterquartier die folgenden Maßnahmen erfolgen:

  • ab September/Oktober langsam die Gießmenge reduzieren
  • ab Anfang September mit der Düngung aufhören
  • alle reifen Beeren ernten
  • grüne Beeren am Strauch lassen
  • können noch nachreifen
  • benötigen hierfür nur Wärme, keine Sonne
  • große Pflanzen um ein bis zwei Drittel zurückschneiden
Physalis im richtigen Winterquartier überwintern

Gerade, wenn die Töpfe sehr schwer sind, ist es hilfreich, große Pflanzen zurückzuschneiden, bevor sie ins Winterquartier umziehen. So können Sie die Kübel leichter versetzen. Der Physalis schadet dieser Rückschnitt im Herbst nicht. Im Frühling wird diese dann noch mal so kräftig austreiben.

Pflege im Winter

Die Physalis benötigt auch im Winterquartier ein gewisses Maß an Pflege. Denn auch im Winter wächst die Pflanze, doch diese Triebe sollten regelmäßig entfernt werden, damit später im Frühling genügend Kraft in die jetzt neu zu bildenden Triebe und Blüten gesteckt werden kann. Auch sollten Sie auf eine regelmäßige Wassergabe im Winter achten.

Hierbei sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • hell stehende Pflanzen benötigen mehr Wasser
  • nur gießen, wenn der Ballen trocken ist
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • ideal ist hierfür ein Feuchtigkeitsmesser
  • dunkel stehende Pflanzen weitgehend in Ruhe lassen
  • regelmäßige Untersuchungen auf Schädlinge durchführen
  • Pflanze wird von weißer Fliege oder Blattläusen befallen

Vor allem die Pflanzen, die in einem wärmeren und helleren Quartier, wie zum Beispiel einem temperierten Wintergarten untergebracht sind, benötigen diese Pflege im Winter und sollten alle zwei bis drei Tage auch auf Schädlinge untersucht werden. Stark zurückgeschnittene Pflanzen an einem dunkleren und kühleren Ort hingegen werden nicht so schnell befallen.

Maßnahmen nach dem Winter

Nach einem langen Winter an einem dunklen Standort muss die Physalis wieder langsam an den Frühling gewöhnt werden. Pflanzen, die hell gestanden haben, haben es nach der Überwinterung leichter, sich wieder an Helligkeit und Sonne im Frühling zu gewöhnen. Drohen jedoch noch frostige Nächte oder sogar frostige Tage, so muss hier vor allem der Standort sorgfältig ausgewählt werden.

Physalis kann mit dem richtigen Schutz auch im Freien überwintert werden

So sollte nach dem Winter wie folgt vorgegangen werden:

  • Mitte bis Ende Januar wieder häufiger gießen
  • das erste Mal düngen
  • danach wieder regelmäßig düngen
  • Physalis auch ans Licht gewöhnen
  • hierbei langsam vorgehen
  • Pflanze an einen helleren, nicht zu kalten Platz stellen
  • helles Treppenhaus oder ein unbeheizter Wintergarten sind ideal
  • an wärmeren Wintertagen mit Sonne auf Terrasse oder Balkon
  • vor direkter Sonneneinstrahlung schützen
  • in den Nachtstunden wieder nach Innen verbringen

Stecklinge

Wer jedoch wenig Platz hat und nicht die gesamte Physalis überwintern kann oder diese draußen im Freien kultiviert wurde, der kann auch Stecklinge nutzen, um diese zu überwintern.

Hierbei wird wie folgt vorgegangen:

  • im Herbst die Physalis schneiden
  • verholzte Triebe nutzen
  • diese auf 15 bis 20 cm schneiden
  • mit einem oder zwei Augen in Anzuchterde stecken
  • alle Blätter entfernen
  • an einen hellen, leicht warmen Ort stellen
  • ideal sind 12 bis 15 °C
  • feucht halten, Staunässe vermeiden
  • im Frühling in Kübel umsetzen

Physalis im Freien überwintern

Wurde die Physalis im Beet kultiviert, dann gibt es auch hier Möglichkeiten, diese im Freien gut über den Winter zu bringen. Und auch große Kübelpflanzen bei denen nicht die Möglichkeit besteht diese über die frostige Zeit nach Innen zu verbringen, können so geschützt werden, dass die Kapstachelbeere keinen Schaden nimmt. Dennoch ist es immer besser, die Physalis im Winter an einen überdachten und geschlossenen Standort zu bringen, denn eine hundertprozentige Garantie für das gelungene Überwintern im Freien gibt es leider nicht.

So sollte hierbei wie folgt vorgegangen werden:

  • bei Pflanzen im Beet Erde mit Mulch abdecken
  • Physalis stark zurückschneiden
  • mit Pflanzenvlies rundherum schützen
  • eventuell Reisigmatten auf den Boden legen
  • nicht zusätzlich gießen, nur bei einer langen Trockenzeit
  • Kübelpflanzen auf einen Holzblock oder Styropor stellen
  • Kübel mit Reisigmatten umwickeln
  • zurückgeschnittene Physalis mit Pflanzenvlies umwickeln
  • in eine geschützte, schattige Ecke auf Terrasse oder Balkon stellen
Isolierung für den Winter bei Kübelpflanzen

Bei beiden Überwinterungsformen sollte nur auf eine geringe Wassergabe geachtet werden. Vor allem die im Kübel kultivierten Pflanzen können an den Wurzeln so schnell einen Frostschaden nehmen. Wenn gegossen werden muss, weil die Erde trocken ist, sollte dies nur an frostfreien Tagen geschehen. Sobald die Tage wieder wärmer werden, kann über den Tag das Pflanzenvlies entfernt werden, damit die Physalis wieder mehr Luft bekommt und sich an die Helligkeit wieder gewöhnen kann. Wenn es nachts jedoch noch immer zu Frösten kommen kann, muss das Vlies in der Nacht wieder um die Kapstachelbeere gewickelt werden.

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