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Zylinderputzer, Callistemon – Pflege-Infos, Schneiden und Überwinterung

Zylinderputzer, Callistemon
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Blütenfarbe
gelb, rosa, rot, violett, weiss
Standort
Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
Juni, Juli, August
Wuchsform
aufrecht, buschig, mehrjährig, Halbstrauch
Höhe
bis zu 250 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, kiesig
Bodenfeuchte
sehr feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalkintolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Myrtengewächse, Myrtaceae
Pflanzenarten
Kübelpflanzen, Immergrüne Sträucher
Gartenstil
Terrassengarten, Wohngarten

Den Trivialnamen verdankt Callistemon seinen bis zu zehn Zentimetern langen, zylinderförmigen Blüten, die an einen Flaschenputzer erinnern. Von gelb über rot und rosa bis hin zu violett erstrahlen sie in den Sommermonaten. Zur Gattung gehören an die 30 Arten, die alle sehr frostempfindlich sind. Es gibt sie als immergrüne Sträucher oder Bäume. Bei uns wird der Kaminrote Zylinderputzer am häufigsten als Kübelpflanze kultiviert. Aber Vorsicht, die Pflanze ist für Haustiere giftig.

Video-Tipp

Standort

Damit der Zylinderputzer seine volle Blütenpracht entfalten kann, sollte er in der Freiluftsaison einen sonnigen Standort im Freien bekommen. Eine Kultivierung als Zimmerpflanze ist grundsätzlich möglich. Wird er als Zimmerpflanze kultiviert, sorgen Sie dafür, dass er einen hellen und luftigen Platz bekommt. Seine volle Blütenpracht entfaltet der Pfeifenputzer allerdings nur, wenn er die Sommermonate im Freien verbringt. Auf Balkon oder Terrasse sollte der Standort windgeschützt sein, da der Pfeifenputzer Wind überhaupt nicht mag.

  • Lichtbedarf: vollsonnig
  • tägliche, direkte Sonneneinstrahlung
  • viel Licht, kein Schatten
  • gerne auch ein Standort mit Rückenwand als Wärmespender
  • luftiger Standort, aber dennoch windgeschützt
  • nicht winterhart oder frostbeständig

Zylinderputzer auch Flaschenputzer genannt

Substrat

Der Pfeifenputzer ist ein Starkzehrer, d.h., er braucht während der Wachstumsperiode viele Nährstoffe. Er kommt zwar mit normaler Blumen- oder Kübelpflanzen Erde aus, ideal ist aber eine kalkfreie Moorbeet- oder Rhododendronerde. Außerdem sollte das Substrat gut durchlässig sein.

  • neutrales oder saures Substrat
  • nicht bzw. nur wenig kalkhaltig
  • nährstoffreiche Erde
  • grobkörnige Anteile im Substrat (Splitt, Kies, Blähton oder grober Sand)
  • Zugabe von Styroporkügelchen oder Rindenstücke empfehlenswert

Pflanzen

Den deutschen Winter übersteht der Flaschenputzer im Freien nicht. Er verträgt aller höchstens kurzzeitig Temperaturen bis minus drei Grad. Deswegen kann er bei uns nur als Kübelpflanze kultiviert werden. Auch ein Auspflanzen ist wegen der mangelnden Frostresistenz nicht möglich.

Kübelkultur

Obwohl der Flaschenputzer Wasser liebt, muss Staunässe auf alle Fälle vermieden werden. Eine Drainageschicht am Boden des Pflanzgefäßes beugt Staunässe vor. Weiter sollten Pflanzgefäß, Untersetzer und Übertopf Abzugslöcher haben, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.

Pflege

Der Zylinderputzer ist eine pflegeleichte Pflanze. Ausreichend Wasser und eine Düngung alle zwei Wochen während Wachstumsperiode sind seine Anforderungen an den Gärtner. Zu den häufigsten Pflegefehlern gehören Substrat, Dünger und Gießwasser, die allesamt kalkhaltig sind. Denn Kalk verträgt die Pflanze überhaupt nicht. Eine Freude machen Sie dem Pfeifenputzer, wenn Sie die Pflanze in der Freiluftsaison regelmäßig mit Wasser besprühen, natürlich mit kalkfreiem Wasser. Dies beugt dem Austrocknen der Blätter vor.

Callistemon mit seinen dünnen, grünen Blättern

Während in den Sommermonaten für den Flaschenputzer schnell ein sonniger und luftiger Platz gefunden ist, sollte die Wahl des Winterquartiers gut überlegt werden. Die Pflanze braucht eine Ruhepause, nur so blüht sie in der kommenden Saison üppig.

Gießen

In der Natur wächst die Pflanze an feuchten, wasserreichen Standorten, sogar laufend überflutete Stellen machen ihr nichts aus. Daher braucht der Zylinderputzer viel Wasser. Das Substrat muss immer feucht sein. Verspürt die Pflanze einen Wassermangel, wirft sie die Blätter ab, treibt dann aber wieder neu aus, wenn regelmäßig gegossen wird. Die maximale Toleranz für Trockenperioden sind ein bis zwei Tage.

  • im Sommer viel gießen
  • Erde muss immer feucht sein
  • Wurzelballen darf nicht austrocknen
  • Staunässe unbedingt vermeiden
  • kalkfreies Gießwasser verwenden

Regenwasser ist ideal

Obwohl der Strauch sehr viel Wasser braucht, verträgt die Pflanze keine Staunässe. Achten Sie beim Gießen darauf, dass kein Wasser im Untersetzer zurück bleibt.

Düngen

Als Starkzehrer braucht der Zylinderputzer reichlich Nährstoffe. Bekommt die Pflanze zu wenig Nährstoffe, überlebt sie zwar, bildet aber nur wenige Blüten aus. Eine regelmäßige Düngung ist daher unbedingt erforderlich. Gedüngt wird mit einem handelsüblichen Flüssigdünger von April bis August alle zwei Wochen. Alternativ kann im März ein Langzeitdünger gegeben werden. Eine erneute Düngung erfolgt dann im Juni. Keinesfalls sollte der Dünger kalkhaltig sein. Die empfohlene Menge an Dünger darf nicht überschritten werden. Eine Überdüngung schadet der Pflanze.

Callistemon dessen Blätter leicht nach Zitrus duften

Umtopfen

Jüngere Pflanzen werden jedes Jahr umgesetzt. Der beste Zeitpunkt dafür ist das Frühjahr. Ältere Pflanzen müssen nicht jährlich umgetopft werden. Ist das Pflanzgefäß sehr stark durchwurzelt, oder dringen die Wurzeln aus dem Abzugsloch, braucht auch ein älterer Zylinderputzer einen neuen Topf.

  • neues Pflanzgefäß sollte etwas größer sein
  • Kübelpflanzenerde mit hohen mineralischen Anteilen (Sand, Splitt oder Blähton)
  • Erde darf nicht kalkhaltig sein
  • Angießen mit kalkfreiem Gießwasser

Ist kein neuer, größerer Topf vorhanden, kann der Pfeifenputzer auch wieder in das alte Pflanzgefäß mit neuem Substrat gesetzt werden. In diesem Fall schneiden Sie den Wurzelballen zwei bis drei Zentimeter zurück. Dies führt auch dazu, dass die Pflanze nicht zu groß wird. Weiter empfiehlt sich, die Pflanze vor dem Umtopfen zurück zu schneiden. Dies regt ein buschiges Wachstum an.

Schneiden

Der Zylinderputzer wächst aufrecht mit wenigen Verzweigungen. Durch einen regelmäßigen Schnitt wird der Strauch buschiger. Da die Pflanze gut schnittverträglich ist, verzeiht Sie dabei kleinere Fehler. Ein radikaler Rückschnitt empfiehlt sich aber dennoch nur bei jüngeren Pflanzen, aber nicht bei Jungpflanzen. Eher unregelmäßig können auch überalterte Pflanzen einem Radikalschnitt unterzogen werden, sozusagen als Verjüngungsschnitt. Da das neue Durchtreiben der Pflanze sehr viel Kraft kostet, sollte dieser Schritt gut überlegt werden.

Die beste Zeit für einen Schnitt von jüngeren und älteren Pflanzen ist im Frühjahr vor dem Umtopfen bzw. Austreiben. So bekommt der Zylinderputzer eine schöne, dichte Wuchsform. Ebenso sollte die Krone regelmäßig ausgelichtet werden. Ein Schnitt vor der Überwinterung ist ebenfalls möglich. Das Schneiden im Herbst kann nötig sein, wenn die Pflanze im Sommer zu groß geworden ist, und nicht mehr ins Winterquartier passt.

Neben dem Rückschnitt ist es auch wichtig, dass verwelkte Blüten abgeschnitten werden. Der Flaschenputzer blüht am vorjährigen Holz, d.h., nach der Blüte bildet er an derselben Stelle keine neuen Blüten und Blätter aus. Deswegen erfolgt dieser Schnitt bis knapp unter die Ansatzstelle. Außerdem fördert dieser großzügige Schnitt die Bildung neuer Blüten sowie einen kompakten Wuchs. Führen Sie diesen Schnitt laufend durch. Erfolgt er erst nach der Winterruhe, besteht die Gefahr, dass Knospen abgeschnitten werden, und die Pflanze im Sommer nicht blüht.

Zylinderputzer mit besonders attraktiver Blütenform

Wachsen zu viele Triebe in die Seite oder nach oben können sie auf Länge geschnitten werden. Kürzen Sie bei diesem Erziehungsschnitt die langen Triebe auf 1/3 ihrer Länge. So bleibt der Strauch in Form. Triebe, die nach unten wachsen, sollten auf alle Fälle geschnitten werden. Sie bekommen meistens zu wenig Licht und verkahlen, was dann nicht besonders hübsch aussieht.

Giftigkeit

Über die Giftigkeit von Callistemon ist wenig bekannt. Bei uns wird der Zylinderputzer als Zierpflanze und nicht als Heil- oder Nutzpflanze kultiviert. Da weder Samen, Früchte noch Blätter schmecken, ist die Pflanze ein Augenschmaus, der für den Menschen keine Gefahr darstellt.

Haustiere sollten nicht an der Pflanze knabbern. Für Hunde und Katzen ist die Pflanze giftig. Es können sich Unverträglichkeitssymptome einstellen.

Überwintern

Eine Ruhepause im Winter ist für den Zylinderputzer sehr wichtig. Dafür braucht der Strauch ein helles und kühles Winterquartier. Optimal ist eine Temperatur von unter 10 Grad Celsius. Ist das Winterquartier wärmer, braucht der Pfeifenputzer mehr Licht. Aber Vorsicht: Wird die Pflanze warm überwintert, trägt sie in der kommenden Freiluftsaison nicht so viele Blüten. Bei zu wenig Licht neigt sie auch zum Vergeilen. Bekommt der Strauch vertrocknete Blätter, ist das Zeichen für Wassermangel.

Die frost- und kälteempfindliche Pflanze sollte bereits ins Haus geholt werden, wenn die Temperaturen beginnen, unter 10 Grad Celsius zu liegen. Die Freiluftsaison beginnt im Mai nach den Eisheiligen. In Vorbereitung auf die Auswinterung sollte die Pflanze etwa ab Mitte Februar einen hellen und warmen Platz in einem Wohnraum bekommen. Ein Langzeitdünger kann ihr ab März gegeben werden.

  • hell
  • Temperatur zwischen 5 und 8 Grad Celsius
  • wenig gießen
  • Substrat sollte nicht austrocknet
  • nicht dünge
  • regelmäßiges, kurzes Lüften an frostfreien Tagen
  • keine kalte Zugluft
  • regelmäßig auf Schädlingsbefall untersuchen

Hat endlich die Freiluftsaison begonnen, braucht die Pflanze eine Eingewöhungszeit im Freien. Um sich an die Sonne zu gewöhnen, bekommt sie für rund zwei Wochen ein halbschattiges Plätzchen. Anschließend kann sie auf ihren Sommerstandort umziehen.

Callistemon stammt aus Australien

Vermehren

Der Flaschenputzer kann durch Samen oder Stecklinge vermehrt werden. Die Fruchtkapseln sind sehr hart, eine Anpassung an die häufigen Buschbrände in seiner Heimat. Oftmals öffnen sie sich sogar erst nach einem Buschbrand.

Stecklinge

Als Stecklinge eignen sich frische oder leicht verholzte Triebspitzen. Sie können im Februar und März sowie im August und September genommen werden. Die beste Zeit für das Ziehen neuer Zylinderputzer ist allerdings das Frühjahr. So kann auch ein Teil des Rückschnitts als Steckling verwendet werden. Die ersten Wurzeln bildet der Steckling nach sechs bis acht Wochen aus. Ob der Steckling angewurzelt ist, erkennen Sie am Neuaustrieb.

  • 10 Zentimeter ist die ideale Länge
  • blütenlos
  • diesjähriger Seitentrieb
  • mit einem Stück des alten Stammes abtrennen
  • Stecklinge in Anzuchterde stecken (Torferde und scharfer Sand)
  • einzeln in ca. 7 Zentimeter große Töpfe
  • warmer, halbschattiger Standort, keine Vollsonne
  • Bodenwärme zwischen 18 und 20 Grad Celsius
  • für ausreichend Wasser und Dünger sorgen (Kein Kalk!)
  • Erde feucht halten
  • zum Anwurzeln die Stecklinge mit durchsichtiger Folie abdecken
  • mit den ersten Wurzeln Folie entfernen

Treten die Wurzeln des Stecklings aus dem Topf heraus, kann er in einen größeren Topf mit normaler Erde gesetzt werden. Ab diesem Zeitpunkt wird er wie ein „erwachsener“ Zylinderputzer gepflegt.

Samen

Für die Vermehrung mit Samen brechen Sie die trockenen Kapseln auf. Da die Kapseln sehr hart sind, können sie auch über eine Kerze „geröstet“ werden, das simuliert einen Buschbrand. Die Kapsel bricht dann auf, und die Samen können entnommen werden. Sind die Samen erst einmal aus der Kapsel befreit, müssen sie sofort in durchlässiger, sandiger Anzuchterde ausgesät werden.

Als Lichtkeimer dürfen die Samen nicht mit Erde bedeckt werden. Die ideale Keimtemperatur liegt bei 15 Grad Celsius. Die Erde wird am besten mit einer Sprühflasche feucht gehalten. Auch hier gilt, kalkfreies Wasser verwenden.

Zylinderputzer ist ein Myrtengewächs

Krankheiten

Krankheiten und Schädlinge

Der Zylinderputzer ist gegen viele Krankheiten und Schädlinge immun. So kommen Blattkrankheiten dank ihrer ätherischen Öle eher selten vor. Kalk, das ist die Gefahr für die Pflanze. Egal, ob Substrat, Gießwasser oder Dünger, alles muss so gut wie ohne Kalk sein. Bekommt sie zu viel Kalk ab, was leicht passieren kann, bleibt das Wachstum aus, und die Pflanze bekommt gelbe Blätter. Ist dies der Fall, sollten Sie den Strauch sofort in kalkfreies Substrat umsetzen.

Ist das Winterquartier zu warm, können sich Blatt- oder Schildläuse einnisten. Schildläuse erkennen Sie an klebrige Absonderungen auf der Pflanze. Leiten Sie sofort Gegenmaßnahmen ein. Gegen Blattläuse helfen Thymian und Lavendel in direkter Nachbarschaft. Die Schädlinge meiden diese Pflanzen.

Ein Schädlingsbefall mit Weißer Fliege ist schwer zu bekämpfen. Sie vermehrt sich rasant und entkommt Gegenmaßnahmen durch schnelles Wegfliegen. Vorbeugend helfen Basilikum und Tagetes in der Nachbarschaft des Zylinderputzers.

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