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Winter-Jasmin, Jasminum nudiflorum – Pflege von A-Z

Winter-Jasmin, Jasminum nudiflorum richtig pflegen
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Blütenfarbe
gelb
Standort
Halbschatten, Absonnig, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
Januar, Februar, März, Dezember
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig, Kletterpflanze, Überhängend
Höhe
bis zu 200 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig, kiesig, tonig
Bodenfeuchte
mäßig trocken, frisch
pH-Wert
schwach sauer, alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Ölbaumgewächse, Oleaceae
Pflanzenarten
Ziersträucher, Kübelpflanzen, Kletterpflanzen, Steingartenpflanzen
Gartenstil
Wintergarten, Ziergarten, Terrassengarten, Vorgarten, Blumengarten, Parkanlage

Der Winter-Jasmin, botanisch Jasminum nudiflorum genannt, gehört zu den Besonderheiten unter den Blütensträuchern, denn die gelben Blüten erscheinen zu einem Zeitpunkt am Gehölz, zu dem sonst nicht viel Farbe in unseren Gärten zu finden ist. Mit einer Blütezeit zwischen Dezember und März ist der Winter-Jasmin ein echter Winterblüher, der mit seinen zahlreichen Blüten leuchtend gelbe Farbtupfer setzt. Im Gegensatz zu vielen anderen Jasminarten duftet der Winter-Jasmin leider nicht.

Video-Tipp

Pflege

Der Gelbe Winterjasmin gehört zu den wirklich pflegeleichten Ziersträuchern, vor allem, wenn er an einem geeigneten Standort gepflanzt wurde. Dort wächst und gedeiht der Busch nahezu ohne Dazutun des Gärtners.

Winter-Jasmin mit leuchtend gelben Blüten

Standort

Bei seinem Standort stellt der gelb blühende Winter-Jasmin keine allzu großen Ansprüche. Er bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Platz im Garten, an dem er es schön warm hat. Er sollte ein wenig vor Wind und strengen Frösten geschützt stehen, beispielsweise an einer Wand oder einem Mauervorsprung. Als Solitärpflanze im Vorgarten wächst der Strauch buschig mit stark überhängenden Zweigen, die einen viereckigen Querschnitt haben. Wegen seines Erscheinungsbildes wird der Winter-Jasmin häufig mit der Forsythie oder dem ebenfalls gelb blühenden Ginster verwechselt. Deshalb wird er auch als Winterginster bezeichnet.

  • Lichtbedarf: sonnig bis halbschattig
  • windgeschützt
  • geschützt vor Starkregen
  • so warm wie möglich
  • je sonniger der Standort, umso üppiger die Blüte

Mit ein wenig Hilfe ist der Nacktblütige Jasmin in der Lage, sich in alle Richtungen auszudehnen. Deshalb kann man ihn auch universell einsetzen. Durch seinen leicht kletternden Wuchs eignet sich der Zierstrauch hervorragend, um Hausmauern, Terrassen und Zäune zu begrünen oder auch Bausünden zu kaschieren. Mit einer Rankhilfe erreicht er mühelos Wuchshöhen zwischen drei und fünf Meter. Als hängende Variante scheint er Treppen oder Mauern hinunterzufließen. Und obendrein ist er auch noch in der Lage, Böschungen und Abhänge zu stabilisieren und vor Erosion zu schützen.

Boden

Was die Bodenverhältnisse betrifft, ist der Nacktblütige Jasmin ein echtes Universaltalent. Sieht man von extremen Bedingungen einmal ab, wächst der anpassungsfähige Strauch auf nahezu jedem Gartenboden. Egal ob eher sandig oder leicht feucht, schwach sauer oder alkalisch (kalkhaltig), er passt sich überall gut an. Nur in den seltensten Fällen muss der Boden verbessert werden. Sehr sandhaltige Gartenböden benötigen etwas humose Universalerde oder Kompost, um das Wasser besser speichern zu können.

Jasminum nudiflorum braucht einen sonnigen Standort
  • sandig-lehmig
  • frisch bis feucht
  • humus- und nährstoffreich
  • pH-Wert: schwach sauer bis alkalisch (5,5 bis 8)
  • kalkverträglich

Das Substrat für Kübelpflanzen sollte einerseits gut wasserdurchlässig sein, andererseits die Feuchtigkeit speichern können. Ein Gemisch aus humoser Gartenerde, Lehm und Sand sind ein ideales Gemisch für den Winter-Jasmin. Alternativ kann auch ein hochwertiges Kübelsubstrat verwendet werden.

Kletterhilfe

Der Winter-Jasmin ist – was seine Wuchsform angeht – ein sehr wandelbarer Geselle. Er wächst sowohl als überhängender Strauch, als Bodendecker oder auch als Kletterpflanze. Soll er in die Höhe wachsen, um beispielsweise Hauswände oder Mauern zu begrünen, benötigt er eine Kletterhilfe. Die Triebe des Strauches verfügen über keine Kletterorgane wie Ranken oder auch Dornen, mit denen sie sich festhalten könnten. An Spalieren oder einer Pergola rankt der Blühstrauch nur durch seine biegsamen Triebe. An offenen Zäunen ist keine zusätzliche Kletterhilfe notwendig. Die jungen Triebe müssen dazu jedoch per Hand ins Gerüst geleitet und bei Bedarf angebunden werden.

Topfpflanzen

Der pflegeleichte Winter-Jasmin wächst auch problemlos in einem Kübel. Bekommt er eine Kletterhilfe, kann er Höhen von bis zu zwei Meter erreichen. Ohne eine solche Stütze wird er meist nicht höher als einen Meter, da seine biegsamen Äste bogenförmig überhängen. Wählen Sie ein ausreichend großes Pflanzgefäß, das für genügend Platz für die Wurzeln bietet und gute Standfestigkeit hat.

  • nur Gefäße mit Drainagelöchern verwenden
  • Größe für Jungpflanzen: mindestens 10 Liter
  • bei älteren Pflanzen sind mindestens 40 Liter notwendig

Pflanzen Sie gleich zu Beginn einen Pflanzstab oder eine Kletterhilfe mit in den Topf, um die Triebe nach oben zu leiten. Dann stellen Sie die Pflanze neben ein Rankgerüst, damit sich der Busch weiter ausdehnen kann.

Winter-Jasmin ist ein winterhartes Gehölz

Pflanzen

Beim Pflanzen des robusten Strauches muss nicht viel beachtet werden. Sorgen Sie lediglich dafür, dass der Boden rund um das Pflanzloch gut aufgelockert ist. Das gilt auch für die Tiefe. Mischen Sie am besten etwas reifen Kompost mit unter den Aushub, um gleich von Anfang an beste Bedingungen für ein gesundes und kräftiges Wachstum zu schaffen. Vor dem Pflanzen sollten Sie den Winter-Jasmin so lange in einen Eimer mit Wasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

  • Pflanzloch: doppelte Ballentiefe und -breite
  • Pflanzabstand: als Solitärstrauch ohne Kletterhilfe etwa 1 bis 1,5 m
  • mit Rankhilfe kann etwas enger gepflanzt werden
  • für Heckenpflanzen genügt 1 m

Häufig hat sich in den engen Töpfen bereits ein dichtes Wurzelgeflecht an der Außenseite gebildet. Reißen Sie das Geflecht leicht mit der Hand ein, damit sich die neuen Wurzeln leichter im Erdreich ausbreiten können.

Pflanzzeitpunkt

Die beste Pflanzzeit für das Ziergehölz ist das Frühjahr. Mit etwas Glück blüht der Strauch dann schon im kommenden Winter. Grundsätzlich kann er natürlich auch im Herbst in den Garten gepflanzt werden, braucht dann aber in der Regel etwas über ein Jahr zur ersten Blüte.

Gießen

Bei normalen Witterungsverhältnissen mit gelegentlichen Regenschauern benötigt der Winter-Jasmin keine zusätzlichen Wassergaben. Lange Trockenperioden oder besonders sandige Böden verträgt der Strauch jedoch nicht. Gießen Sie die Pflanze deshalb vor allem in den wärmeren Monaten regelmäßig, vermeiden dabei aber Staunässe.

Düngen

Jasminum nudiflorum ist recht robust und bedarf kaum besonderer Zuwendung. Auch eine Düngung ist nicht unbedingt notwendig. Über eine Gabe von Kompost oder einer Handvoll Hornspäne im Frühjahr und eventuell etwas Kalk freut sich die Pflanze aber und dankt dies mit einer üppigen Blütenfülle in den Wintermonaten. Kübelpflanzen werden am besten mit einem organischen oder organisch-mineralischen Langzeitdünger im Frühjahr versorgt.

Winter-Jasmin wird auch Winterginster genannt

Schneiden

Während der ersten Jahre wächst der gelbe Winterjasmin nur langsam. Gut eingewachsen können die Triebe aber mühelos 25 cm pro Jahr an Zuwachs gewinnen. Deshalb sollte der Strauch mit zunehmendem Alter regelmäßig zurückgeschnitten werden. Die langen Triebe wachsen unkontrolliert, häufig liegen sie flach am Boden. Winter-Jasmin hat die Fähigkeit, aus herabhängenden Zweigen, die die Erde berühren, neue Wurzeln auszutreiben. Ein über Jahre nicht geschnittener Busch neigt deshalb zum Verwildern.

  • Zeitpunkt: nach der Blüte (April)
  • Blütentriebe etwa um ein Drittel stutzen
  • lange Zweige, die auf dem Boden aufliegen, schneiden
  • abgestorbene und kranke Triebe herausnehmen

Der Winter-Jasmin blüht nur an den einjährigen Trieben, die sich im Vorjahr an der Pflanze gebildet haben. Wird er nicht zurückgeschnitten, entsteht immer mehr altes Holz und der einst üppige Busch blüht nur noch zaghaft. Das Gehölz ist sehr schnittverträglich. Sollten Sie einmal zu radikal vorgegangen sein, erholt sich die Pflanze relativ schnell wieder. Büsche, die jahrelang vernachlässigt wurden und daher nicht mehr blühen oder ziemlich aus der Form geraten sind, können problemlos bis auf etwa 60 cm radikal zurückgeschnitten werden. Schon nach kurzer Zeit treibt der Nacktblütige Jasmin buschiger denn je neu aus und beginnt oft im Folgejahr bereits wieder zu blühen.

Überwintern

Der aus China stammende Strauch ist nicht nur frosthart, er blüht auch mitten im Winter. Jasminum nudiflorum zählt zu den wenigen frostresistenten Winterblühern. Bei milder Witterung öffnet er bereits vor Weihnachten seine gelben Blüten, die ein wenig an Forsythien erinnern. Der Winter-Jasmin ist in unseren Breitengraden zwar winterhart, bei starken Frösten leiden jedoch die hübschen Blüten. Während die Knospen Temperaturen von -15 Grad vertragen, sind die geöffneten Blütenkelche etwas empfindlicher. Aber auch wenn die Blüten absterben, so müssen Sie trotzdem nicht gänzlich auf die Farbtupfer verzichten. Werden die Temperaturen wieder wärmer, öffnen sich die verbliebenen Knospen.

Gut etablierte Pflanzen benötigen im Freiland keinen zusätzlichen Schutz gegen die Kälte. Es schadet aber nicht, eine dicke Schicht Mulch, Stroh oder Laub auf den Boden zu geben. Sträucher, die in einem Kübel gezogen werden, sollte man im Herbst mit einem Winterschutz versehen, damit der Wurzelballen bei Frösten nicht durchfriert.

Jasminum nudiflorum blüht von Dezember bis April
  • Jungpflanzen mit Tannenreisig vor kalten Winden schützen
  • Topf auf dicke Styroporplatte stellen
  • mit einer Matte, einem Vlies oder Luftpolsterfolie umwickeln
  • Wurzelballen mit Stroh oder Laub abdecken

Eine sehr angenehme und bei Sträuchern eher ungewöhnliche Eigenschaft des Winterginsters ist, dass das jüngere Holz nicht bräunlich, sondern in einem frischen Grün gefärbt bleibt. Im Herbst wirft der Strauch seine Blätter ab und die Blüten entwickeln sich an den „nackten“ Trieben. Da die Zweige selbst aber auch grün sind, wirkt der Strauch, als ob er immergrün wäre.

Giftigkeit

Im Allgemeinen gilt der sommergrüne Winterjasmin als nicht giftig. Da die Pflanze zudem keine Dornen hat, bleibt auch die Freude bei einem Haushalt mit Kindern ungetrübt. Lediglich die eiförmigen Beeren enthalten unverträgliche Stoffe in geringer Konzentration. Die Beeren schmecken allerdings nicht besonders gut, deshalb ist die Gefahr sehr gering.

Vermehren

Es gibt einige Möglichkeiten, den Winter-Jasmin zu vermehren. Die Vermehrung aus Samen funktioniert zwar, hat in der Praxis jedoch kaum Bedeutung.

Absenker

Die einfachste Methode ist die Vermehrung durch Absenker. Die stark überhängenden Triebe des Winter-Jasmins haben die Fähigkeit, bei Bodenkontakt neue Wurzeln zu bilden. Es kann also sein, dass sich der Strauch von ganz alleine vermehrt. Vor allem dann, wenn er nicht regelmäßig zurückgeschnitten wird. In diesem Fall können Sie den Absenker mit einem scharfen Spaten abtrennen, wenn er schon Wurzeln gebildet hat. Bei kletternden Exemplaren leiten Sie einfach einen langen Trieb in den Boden.

  • Zeitpunkt: ganzjährig möglich
  • längliche Vertiefung ausheben
  • Tiefe: etwa 10 bis 15 cm
  • Trieb hineinleiten
  • Triebspitze auf der anderen Seite nach oben leiten
  • zunächst nicht senkrecht, sondern in einem Winkel von 45 Grad
  • beispielsweise an einen Stab binden
  • im Boden liegendes Mittelstück mit Erde bedecken und gut antreten
  • ein paar Monate warten
  • nach der Wurzelbildung mit einem Spaten abtrennen
  • an anderer Stelle weiterkultivieren
Jasminum nudiflorum kann auch als Kübelpflanze kultiviert werden

Sollte der Trieb nicht von alleine im Erdreich halten, können Sie ihn mit einem Stein beschweren oder mit zwei u-förmigen Klammern fixieren. Der Trieb sollte an der anderen Seite mindestens 15 bis 20 cm herausschauen, damit er problemlos nach oben gebunden werden kann. Ist er zu kurz, lassen Sie ihn am besten noch eine Saison wachsen. Sonst besteht die Gefahr, dass der Trieb beim Ableiten abbricht.

Stecklinge

Denkbar einfach ist auch die Stecklingsvermehrung beim Nacktblütigen Winterjasmin. Schneiden Sie dazu im Frühsommer eine frische Triebspitze und stecken sie in feuchte Erde.

  • Zeitpunkt: Frühsommer
  • 10 bis 15 cm lange Triebspitze schneiden
  • alle unteren Blätter entfernen
  • Rinde an den unteren 2 cm leicht abschaben
  • in Substrat stecken
  • Tiefe: 3 bis 5 cm
  • Substrat: Anzuchterde oder Mischung aus Blumenerde und Sand
  • Gefrierbeutel über den Topf stülpen
  • unten mit einem Band oder Gummi fixieren
  • hell aufstellen, direkte Sonne meiden
  • Temperatur: 15 bis 20 Grad
  • leicht feucht halten

Beginnt der Steckling zu wachsen oder neue Blätter zu bilden, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass er inzwischen Wurzeln gebildet hat. Entfernen Sie die Plastiktüte und kultivieren Sie die Jungpflanze wie normale Sträucher weiter. Pflanzen sie den Steckling erst dann ins Freiland, wenn es die Temperaturen zulassen. Bewurzelt der Steckling vor September, darf er bereits vor dem Winter in den Garten gepflanzt werden. Alle Stecklinge, die später bewurzeln oder in Kübeln kultiviert werden sollen, bleiben lieber noch bis zum Frühjahr im geschützten Haus oder an einem frostfreien Platz in der Garage oder im Keller.

Winter-Jasmin ist ein pflegeleichter Zierstrauch

Krankheiten

Am richtigen Standort ist der Winter-Jasmin nahezu unverwüstlich und wird nur sehr selten von Krankheiten und Schädlingen heimgesucht. Bei ungünstiger Witterung kann jedoch gelegentlich Echter Mehltau auftreten. In der Regel schädigt er den Strauch aber nicht nachhaltig.

Blattläuse

Auch Blattläuse können gelegentlich zu Problemen führen. Je nach Witterung vermehren sie die Schädlinge epidemieartig und saugen dann in großer Anzahl die Pflanzensäfte aus. Dabei sind sie bei der Pflanzenart wenig wählerisch. Meist sitzen die Tierchen an den Triebspitzen oder auf der Blattunterseite, an der sie nur schwer erkannt werden können. Ist der Befall noch nicht weit fortgeschritten, können Hausmittel wie Brennnesseljauche oder ein Gemisch aus Seifenlauge und Alkohol helfen. Außerdem besteht die Möglichkeit, Schlupfwespen gegen Blattläuse einzusetzen. Bei extremem Befall kann man der Plage oft nur noch durch Pflanzenschutzmittel Einhalt gebieten.

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