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Weißer Jasmin, Sommerjasmin, Solanum laxum/Jasminoides – Pflege

Weißer Jasmin, Sommerjasmin, Solanum laxum/Jasminoides
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Blütenfarbe
violett, weiss
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
Wuchsform
aufrecht, ausladend, mehrjährig, Kletterpflanze
Höhe
bis über 300 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, lehmig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach alkalisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Nachtschattengewächse, Solanaceae
Pflanzenarten
Kletterpflanzen, Zierpflanzen
Gartenstil
Landhausgarten, Wohngarten

Weißer Jasmin ist eine attraktive Pflanze, die mit ihren langen Trieben mühelos Gartenzäune und Rankgitter erklimmt. Mit einer Wuchshöhe von über 3 m ist das südamerikanische Nachtschattengewächs alles andere als unauffällig. Der schwere Geruch der weißen Blüten lockt von März bis Ende September viele Schmetterlinge und Hummeln an. Sommerjasmin ist keine Staude, die man im Sommer sich selbst überlassen darf. Für eine erfolgreiche Kultivierung müssen einige Anforderungen erfüllt werden.

Video-Tipp

Pflege

Der Jasminblütige Nachtschatten ist eng mit Tomaten und Kartoffeln verwandt. Trotz dieser Tatsache wird das Rankgewächs aus Mittel- und Südamerika in seiner Heimat und in unseren Breitengraden fast ausschließlich als Zierpflanze kultiviert. Sommerjasmin, der im Handel gelegentlich noch unter seinem alten botanischen Namen Solanum jasminoides angeboten wird, ist in seinem natürlichen Habitat in Höhenlagen von bis zu 500 m anzutreffen.

Weißer Jasmin mit seinen weißen Blüten

Standort

Im Regenwald und an offenen Waldrändern fühlt sich die Pflanze besonders wohl. Um die mehrjährige Staude erfolgreich im Garten zu pflegen, sollten ähnliche Bedingungen geschaffen werden.

Folgende Punkte sind wichtig:

  • vor Zugluft schützen
  • Rankhilfen sollten vorhanden sein
  • halbschattige Plätze sind optimal
  • sonnige Orte werden toleriert

Weißer Jasmin wird durch den Einfluss von zu viel Sonnenlicht enorm gestresst. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Solanum laxum zumindest in der Mittagszeit abzuschirmen. Empfehlenswert sind beispielsweise nach Osten bzw. Westen ausgerichtete Standorte. Die Blattstiele winden sich spielerisch leicht um Baumstämme, Gartenzäune und alles andere, wo sie einen Halt finden. Mit etwas Kreativität kann man sich diesen Umstand zunutze machen und mit dem Sommerjasmin dekorativ Kletterspaliere und -bögen auf dem Balkon oder im Garten umranken lassen.

Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Wahl des Pflanzortes: Weißer Jasmin ist nur bedingt winterhart. Die tropischen Gewächse müssen vor dem Einbruch des ersten Frosts in ein sicheres Winterquartier umsiedeln. Werden die Stauden im Topf kultiviert, erleichtert dies die Arbeit.

Substrat

Durchlässig, tiefgründig und humusreich sollte der Boden sein, damit sich der Sommerjasmin darin wohlfühlt und dies durch ein kräftiges Wachstum und eine üppige Blütenbildung zeigt. Wie seine Verwandtschaft verträgt der Jasminblütige Nachtschatten nur ein geringes Maß an Kalk im Boden. Ein hoher pH-Wert schwächt die Pflanze und vermindert die Aufnahmefähigkeit von Wasser und Nährstoffen. Schweres Substrat hemmt ebenfalls das Wachstum der rankenden Exoten.

Mit folgenden Tricks können Sie das Substrat auflockern:

  • regelmäßig mulchen
  • den Boden mit geringen Mengen Sand auflockern
  • feine Kieselsteine bei der Pflanzung in das Erdreich einarbeiten
  • trockene Böden lassen sich mit Humus und Lehm auffrischen

Wird Weißer Jasmin im Topf gepflanzt, können Sie auf dem Kauf eines speziellen Substrats verzichten. Verwenden Sie herkömmliche Blumenerde. Meiden Sie torfhaltiges Substrat, wie es beispielsweise für Rhododendron und Azaleen eingesetzt wird.

Weißer Jasmin, Sommerjasmin wächst über drei Meter hoch

Pflanzen

Pflanzen im Beet

Weißer Jasmin ist nicht winterhart, lässt sich allerdings im Sommer problemlos im Beet kultivieren. Die Pflege der exotischen Pflanzen unterscheidet sich hier nur minimal vom Sommerjasmin im Kübel. Ähnliche Voraussetzungen stellen übrigens auch Kartoffeln und Tomaten an „ihren“ Gärtner.

  • den Platz von Wurzelresten und vertrockneten Pflanzenteilen befreien
  • das Erdloch sollte den doppelten Umfang als der Wurzelballen von Solanum haben
  • lockern Sie den angrenzenden Boden mit einer Grabegabel bzw. einem Spaten auf
  • eine Handvoll Kompost in das Pflanzloch geben
  • das ausgehobene Substrat mit Humus anreichern
  • die Pflanzen bis zum oberen Wurzelhals einsetzen
  • Hohlräume mit Erdaushub füllen und behutsam andrücken
  • kräftig mit kalkfreiem Wasser angießen

Stützen Sie die unteren Triebe mit einer stabilen Rankhilfe ab. So können Sie Einfluss auf die Wuchsrichtung der Pflanze nehmen. Zugleich ist Weißer Jasmin durch diese Maßnahme vor Windwurf geschützt.

Pflanzen im Kübel

Die Pflege im Topf unterscheidet sich geringfügig von der im Zierbeet. Das Substrat verliert beispielsweise schnell seine Feuchtigkeit und trocknet aus. Wählen Sie ein ausreichend großes Gefäß aus, welches dem Jasminblütigen Nachtschatten ausreichend Halt bietet.

  • die Drainage am Topfboden sollte ungefähr 3 bis 5 cm hoch sein
  • herkömmliche Blumenerde mit geringen Mengen Sand und Lehm vermischen
  • Solanum einsetzen und das Gefäß mit Substrat auffüllen

Gönnen Sie den Wurzeln der Pflanze vor dem Umsetzen in einen neuen Kübel ein ausgiebiges Bad im Wassereimer. Die Akklimatisierung im neuen Boden und Standort wird dadurch erleichtert.

Gießen

Die richtige Technik beim Gießen

Die beste Voraussetzung für Blüte und Entwicklung ist eine optimale Pflege. Und in diesem Punkt ist die Zierpflanze sehr anspruchsvoll. Bereits eine kurzzeitige Trockenphase kann große Schäden bei Solanum hervorrufen.

  • der Boden darf nicht austrocknen
  • an heißen Sommertagen mehrmals täglich gießen
  • den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats regelmäßig überprüfen

Gegossen wird mit kalkfreiem Wasser. Besteht die Möglichkeit, sollten Sie im Garten Regenwasser auffangen und dieses zum Wässern der Pflanzen verwenden. Staunässe ist ein weiterer Faktor, mit dem der Sommerjasmin nicht zurechtkommt. Nur Sumpf- und Wasserpflanzen kommen mit „nassen Füßen“ zurecht. Bei nahezu fast allen anderen Gewächsen fördert das feuchte Milieu den Befall von Schlauchpilzen.

Weißer Jasmin ist nicht winterhart

Diese rufen die gefährliche Wurzelfäule hervor, die betroffenen Pflanzen sterben ab. Legen Sie im Boden und im Topf eine Drainage an. Im Zierbeet erfolgt das über kleine Kieselsteine. Diese lockern das Substrat auf und verhindern, dass Regen- und Gießwasser sich an den Wurzeln stauen können. Bei Kübelpflanzen müssen Sie mit einer Drainageschicht aus porösem Material nachhelfen. Entleeren Sie auch regelmäßig den Übertopf bzw. Untersetzer.

In der heißen Mittagszeit zu Gießen ist mühselig und kann kontraproduktiv sein. Das Wasser verdunstet schnell und unter Umständen muss innerhalb kurzer Zeit der erneute Griff zur Kanne erfolgen. Gießen Sie am Vor- bzw. Nachmittag. Um die Verdunstungsrate zu minimieren, sollten Sie den Wurzelbereich der Pflanze beschatten. Weißer Jasmin rankt schnell in die Höhe, sodass beispielsweise kleinere Gewächse als botanische Nachbarn infrage kommen. In der kalten Jahreszeit darf der Wurzelballen der südamerikanischen Staude nicht austrocknen. Beim Überwintern hat sich lauwarmes, abgestandenes Wasser bewährt.

Düngen

Mit magerem Substrat kommt der Sommerjasmin nur bedingt zurecht. Damit die Pflanze zwischen Frühsommer und Herbst ihre weißen Blüten ausbilden kann, ist ein ausgewogenes Maß an Nährstoffen erforderlich. Wenn Sie sich die Mühe machen und Jasmin Solanum im Zierbeet pflegen, können Sie auf Kompost, Hornspäne und Mist zurückgreifen.

Die biologischen Materialien werden im Abstand von 6 – 8 Wochen in das Substrat eingearbeitet. Von einem direkten Kontakt mit den Wurzeln wird abgeraten. Bei Kübelpflanzen kommt ein Flüssig- bzw. Langzeitdünger zum Einsatz.

Folgende Tipps haben sich bewährt:

  • den Dünger nicht überdosieren
  • Flüssigdünger wird über das Gießwasser verabreicht
  • beim Überwintern die Versorgung mit Nährstoffen einstellen

Gelbe oder weißlich verfärbte Blätter können ein Hinweis auf einen Pflegefehler sein. Häufig ist es Dünger, der in einer zu hohen Konzentration im Erdreich vorhanden ist oder dort fehlt. Greifen Sie auf flüssiges Produkt zurück, welches die Gewächse sofort mit Nährstoffen versorgt. Bei einer zu hohen Dosis sollte das Substrat großzügig ausgetauscht werden. Überspringen Sie in einem derartigen Fall die nächste Düngergabe. So erhält Weißer Jasmin die Möglichkeit, sich ausreichend zu erholen.

Schneiden

Das Zurückschneiden verwelkter Blüten und Blätter regt Sommerjasmin zu einem frischen Austrieb an. Weißer Jasmin ist schnittverträglich und verzeiht Fehler schnell.

Folgende Tipps fördern das Wachstum der exotischen Pflanze:

  • Triebe vor dem Umzug ins Winterquartier um maximal zwei Drittel einkürzen
  • störende Pflanzenteile können ganzjährig entfernt werden
  • im Wintergarten gehaltene Stauden im Frühjahr stark zurückschneiden

Wie alle Solanaceae ist auch Weißer Jasmin giftig für Menschen. Diese Angabe betrifft speziell den Verzehr von Pflanzenteilen. Tragen Sie dennoch zum Schutz Handschuhe und reinigen Sie nach dem Zurückschneiden die verwendeten Werkzeuge.

Überwintern

Aufgrund seiner Frostempfindlichkeit wird das südamerikanische Gewächs im Handel meist nur als einjährige Pflanze verkauft. Der Aufwand für eine erfolgreiche Überwinterung ist gering. Sobald die Temperaturen im Garten dauerhaft unter 10° C sinken, steht der Wechsel in das geschützte Winterquartier an.

  • überwintert wird bei Temperaturen zwischen 8° – 12° C
  • je dunkler der Standort, umso kühler sollte es sein
  • direktes Sonnenlicht meiden
  • vor Zugluft schützen
  • mäßig gießen
  • nicht Düngen

Während der Winterruhe büßt der Weiße Jasmin sein Laub ein. Dies ist normal und lässt sich nicht auf einen Pflegefehler zurückführen. Im warmen Frühjahr treibt das kartoffelähnliche Gewächs neu aus. Ab Anfang März wird die Pflanze langsam an die beginnende Gartensaison vorbereitet. Wenn es die Temperaturen zulassen, können Sie den Sommerjasmin für kurze Zeit ins Freie stellen. Der endgültige Umzug ins Beet bzw. auf den Balkon sollte allerdings erst nach den Eisheiligen im Mai erfolgen.

Vermehren

Vermehrung durch Stecklinge

Solanum laxum lässt sich leicht durch Kopftriebe vermehren. Nutzen Sie beispielsweise die Gelegenheit, um mit mehreren exotischen Gewächsen einen faszinierenden Sichtschutz auf dem Balkon zu kreieren. Neben einem ausreichend hohen und breiten Spalier brauchen Sie folgende Komponenten.

  • mageres Substrat
  • breites Anzuchtgefäß
  • optional Bewurzelungspulver
  • Wasserzerstäuber
  • Messer

Die Maßnahme kann ganzjährig vorgenommen werden. Gute Chancen zur erfolgreichen Vermehrung hat man, wenn man die Stecklinge von März bis September schneidet. In jedem Fall sollten Sie dem Anzuchtgefäß ein Platz auf der heimischen Fensterbank zugestehen.

Weißer Jasmin ist frostempfindlich

Hier haben Sie einen Überblick über die Umgebungstemperaturen und können die Pflanzen vor späten Frosteinbrüchen, Schnecken und Vögeln schützen. Ein heller Standort ist wichtig, direktes Sonnenlicht kann sich allerdings kontraproduktiv auf die Stecklinge auswirken. Das Substrat vertrocknet an einem sonnigen Platz häufig schneller als man nachgießen kann.

  • verwenden Sie nur leicht verholzte Triebe
  • mit dem Messer 8 bis 12 cm lange Pflanzenstücke abschneiden
  • zwischen 1 und 2 Blattpaare sollten vorhanden sein
  • das restliche, untere Laub komplett entfernen
  • die Schnittstelle anschrägen
  • falls vorhanden, mit einem Bewurzelungspulver benetzen
  • 2/3 tief in das Gefäß einsetzen
  • Substrat mit einem Wasserzerstäuber ausreichend anfeuchten
  • regelmäßig nachgießen

Temperaturen zwischen 18° bis 25° C sind optimal, damit Weißer Jasmin Wurzeln ausbildet. Schneiden Sie mehrere Stecklinge, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Kurzzeitig beschleunigt eine erhöhte Luftfeuchtigkeit das komplette Verfahren. Stellen Sie den Kübel in ein Gewächshaus. Mit kleinen Holzstäben und einer durchsichtigen, perforierten Folie können Sie das Ganze auch auf der Fensterbank nachbauen.

Die Holzstücke werden am Gefäßrand ins Substrat gesteckt und verhindern, dass die Folie unmittelbar Kontakt zu den Stecklingen hat. Das in der Erde enthaltene Wasser kann nicht verdunsten. Um einen Befall von Schimmel zu verhindern, sollten Sie die Folie für 1 bis 2 Stunden täglich abnehmen.

Ein weißer Flaum auf der Anzuchterde ist kein Grund zur Besorgnis. Stoppen Sie den Befall, indem Sie die oberste Substratschicht großzügig entfernen. Gleichzeitig sollte man für eine ausreichende Luftzirkulation sorgen.

Der Zeitpunkt bis zur erfolgreichen Wurzelbildung variiert. Zeigen sich am Sommerjasmin neue Blätter und Triebe ist dies ein sicheres Indiz, dass die Maßnahme erfolgreich war. Pikieren Sie die jungen Pflanzen rechtzeitig, um ein Zusammenwachsen der Wurzeln zu verhindern. In den ersten Lebenswochen reagiert Weißer Jasmin empfindlich auf die UV-Strahlung im Garten. Gewöhnen Sie die rankenden Stauden langsam an die Witterungsverhältnisse im Freiland. Nach den Eisheiligen ist der optimale Zeitpunkt gekommen, um die Pflanzen endgültig an ihren neuen Standort umzusetzen.

Schädlinge

Schädlinge erfolgreich bekämpfen

Weißer Jasmin gehört leider nicht zu der Art von Gewächsen, um welche schadhafte Insekten einen großen Bogen machen. Zu den „Stammgästen“ gehören Blattläuse. Zu warm überwinterte Pflanzen werden von Spinnmilben heimgesucht. Beide Insektenarten ernähren sich vom Zellsaft des Sommerjasmins. Dies führt dazu, dass sich einzelne Blätter verfärben und verwelken. Die Bekämpfung der Schädlinge lässt sich mit einfachen Mitteln durchführen.

Weißer Jasmin ist ein Nachtschattengewächs

  • klebende Pheromonfallen ausbringen
  • mit einem verdünnten Ackerschachtelhalm stark betroffene Stellen abwaschen
  • die Population von Fressfeinden fördern
  • bei Spinnmilben hat sich eine Erhöhung der Luftfeuchtigkeit bewährt

Blattläuse kommen selten allein. Ihre klebrigen Ausscheidungen locken Ameisen und Pilzerreger an. Rasches Handeln ist ratsam, um die kartoffelähnliche Pflanze von den lästigen Besuchern zu befreien. Befallene Pflanzentriebe und -blätter sollten über den Hausmüll, nicht über den Kompost, entsorgt werden.

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