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Löwenzahn, Taraxacum officinale: Pflege-Anleitung

Pusteblume
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Blütenfarbe
gelb
Standort
Halbschatten, Sonnig, Vollsonne
Blütezeit
April, Mai, Juni, Juli
Wuchsform
aufrecht, mehrjährig
Höhe
bis zu 45 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, sehr feucht, frisch
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusreich
Giftig
Nein
Pflanzenfamilien
Korbblütler, Asteraceae
Pflanzenarten
Arzneipflanzen, Heilpflanzen
Gartenstil
Apothekergarten, Wildgarten

Für viele ist er nur lästiges Unkraut, dabei ist der Löwenzahn viel mehr, ein Tausendsassa, der so manche Vitaminpille ersetzen kann. Wer ihn bereits im Garten hat, sollte ihn pflegen.

Video-Tipp

Standort und Boden

Löwenzahn ist eine sehr anpassungsfähige Pflanze und kommt sowohl an sonnigen als auch halbschattigen Standorten gut zurecht. Am wohlsten fühlt er sich jedoch in sonnigen Lagen, hier blüht er in der Regel am besten und bildet mehr Blattmasse. In den Vollschatten sollte man ihn jedoch nicht säen oder pflanzen. Auch an die Beschaffenheit des Untergrundes stellt die Kuhblume keine besonderen Ansprüche.

  • in der Natur auf feuchten und stickstoffreichen Böden
  • nährstoffreiche Böden optimal
  • sowie locker, durchlässig, humos und mäßig feucht
  • mit schwach saurem bis schwach alkalischen pH-Wert
  • für Kübelpflanzen normale Kübelpflanzenerde ausreichend
Reifer Löwenzahn auf einer Wiese

Tipp: Löwenzahn ist eine sogenannte Zeigerpflanze für nährstoffreiche, aber auch nasse und verdichtete Böden.

Pflege-Anleitung

Wenn es um die Pflege geht, ist Taraxacum officinale sehr anspruchslos. Er kann sich gut an unterschiedlichste Bedingungen anpassen, die sich bei Bedarf immer noch ein wenig optimieren lassen.

Gießen

Wie bereits erwähnt, bevorzugt die Kuhblume leicht feuchte Untergründe. Die Wasserversorgung ist also ein wesentlicher Teil der Pflege.

  • in Kultur regelmäßig gießen
  • je nach Bodenbeschaffenheit und Witterungsverhältnissen
  • besonders an heißen Tagen im Sommer
  • gegebenenfalls morgens und abends
  • Boden im Idealfall immer gleichmäßig feucht
  • vorübergehende Staunässe wird vertragen
  • auch kurzzeitig trockener Boden kein Problem
Der Löwenzahn ist auch unter Namen wie Butterblume oder Pusteblume bekannt

Düngen

Steht der Löwenzahn bereits in nährstoffreichem Boden, kann in der Regel auf zusätzliche Düngergaben verzichtet werden. Das gilt insbesondere für das Jahr, indem gepflanzt wurde. Ab dem zweiten Jahr kann es hilfreich sein, etwas Kompost zu verabreichen. Mehr Pflege ist kaum nötig. Wer diese Pflanze im Topf oder Kübel kultivieren möchte, kann Düngerpellets, einen gering dosierten organisch-mineralischen Kräuterdünger oder einen ebenfalls verdünnten Flüssigdünger verwenden.

Tipp: Sofern kein Langzeitdünger verwendet wird, sollten Kübelpflanzen etwa alle sechs Wochen etwas gedüngt werden.

Ernten

Alle nutzbaren Teile dieser Pflanzen können sowohl frisch verzehrt als auch getrocknet werden. Ernten kann man Löwenzahn ab April und zwar Blätter, Blüten und die Wurzeln.

  • insbesondere junge Blätter ernten
  • enthalten jetzt weniger Farbstoffe
  • zarter und schmackhafter
  • später kräftig grün und bitter
  • Blüten zwischen April und Juni ernten
  • gegebenenfalls ein weiteres Mal im Spätsommer
  • vorzugsweise in Vormittagsstunden pflücken
  • sobald sie komplett geöffnet sind
  • Erntezeit für Wurzeln vom Herbst bis vor der Blüte im Frühjahr
  • Pfahlwurzel am besten ausgraben

Beim Ernten der Blätter sollte man nicht zu viele auf einmal von einer Pflanze schneiden, denn das könnte sie schwächen. Das frisch gesammelte Erntegut sollte anschließend nicht der direkten Sonnen ausgesetzt und möglichst zügig verbraucht oder konserviert werden.

Löwenzahn ernten

Tipp: Empfindliche Personen sollten beim Pflücken oder der Pflege Handschuhe tragen. Der in den Stängeln enthaltene leicht giftige, milchige Saft kann bei Kontakt Hautreizungen und auf der Kleidung unschöne Flecken hervorrufen.

Überwintern

Beim Überwintern gibt es in der Regel nichts zu beachten, denn diese Pflanzen überstehen selbst starke Fröste ohne Probleme. Auf einen Winterschutz kann deshalb getrost verzichtet werden. Die oberirdischen Teile sterben im Herbst ab, nur die Wurzel überdauert die kalte Jahreszeit im Boden. Im Frühjahr treiben sie wieder aus. Pflege ist im Winter nicht erforderlich.

Vermehren

Vermehrt werden kann Löwenzahn über zwei verschiedene Methoden.

Aussaat

Die Samenstände der Pusteblume sind unverkennbar und eigentlich ist eine manuelle Vermehrung nicht nötig, denn Löwenzahn breitet sich auch ohne jegliches Zutun von selbst aus. Dennoch ist eine direkte Aussaat möglich. Da diese Pflanzen mehrmals blühen, sind die Samen zu unterschiedlichen Zeiten reif. Im Normalfall ca. zehn Tage nach Blühbeginn, die ersten etwa im Mai und die letzten im September.

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat ist demzufolge ab April/Mai oder von September bis Anfang Oktober. Gegebenenfalls kann man auch bereits im März mit der Aussaat beginnen, dann jedoch im Gewächshaus oder als Vorkultur auf der Fensterbank. Beim Ernten der Samenstände sollte man schnell sein und sie ablösen, bevor sie vom Winde verweht werden.

Wiese voller Löwenzahn

Tipp: Eine Aussaat von Löwenzahn sollte man sich gut überlegen, denn einmal gesät oder gepflanzt, wird man ihn nur schwer wieder los.

Aussaat-Anleitung

Am einfachsten und unkompliziertesten ist eine Direktsaat. Zuvor lockert man den Boden gründlich auf und befreit ihn von Unkräutern. Dann verteilt man das Saatgut und bedeckt es etwa einen Zentimeter dick mit Erde. Nun wird das Ganze noch angegossen und bis zur Keimung feucht gehalten. Eine Vorkultur ist ab März möglich und nur minimal aufwendiger. Dazu benötigt man eine Anzuchtschale oder kleine Töpfe sowie Anzuchterde und natürlich das Saatgut. Die Töpfe werden mit Erde befüllt und die Samen darauf verteilt.

  • Samen etwa einen Zentimeter mit Erde bedecken
  • Substrat befeuchten, Töpfe an warmen Platz stellen
  • direkte Sonneneinstrahlung vermeiden
  • optimale Keimtemperatur zwischen 15 und 20 Grad
  • Keimdauer durchschnittlich zwei bis drei Wochen
  • sind Keimlinge groß genug, vereinzeln
  • nach ca. acht bis zwölf Wochen
  • Pflanzabstände von etwa 30 cm empfehlenswert
  • anschließende Pflege entspricht denen älterer Pflanzen

Ähnlich wie Kresse kann man Löwenzahn-Samen auch auf Watte zum Keimen bringen. Man gibt einfach ein bisschen Watte in eine flache Schale, befeuchtet sie und verteilt darauf die Samen. Die Keimung erfolgt meist schon nach wenigen Tagen.

Wurzelstücke

Ein andere Art der Vermehrung erfolgt über Teile der Wurzel. Das kann direkt im Garten oder im Topf passieren, sofern der Topf mehr hoch als breit ist.

  • zunächst kräftige und gesunde Pflanze auswählen
  • dann Wurzel herausziehen oder ausgraben
  • Wurzel grob reinigen
  • in mehrere ca. fünf Zentimeter große Stücke teilen
  • Teilstücke direkt wieder einsetzen
  • drei bis fünf Zentimeter tief
  • Erde andrücken, angießen, leicht feucht halten
  • innerhalb kurzer Zeit erste junge Blätter
Löwenzahn-Wurzeln

Tipp: Übrigens können die Wurzeln von Taraxacum officinale bis zu 200 cm lang werden.

Krankheiten und Schädlinge

Löwenzahn wird gelegentlich von Löwenzahn-Rost bzw. Rostpilzen (Puccinia variabilis) befallen. Die äußern sich in orangefarbenen tönnchenförmigen Flecken und Pusteln auf den Blättern. Teilweise kann auch Echter Mehltau auftreten. Eine Bekämpfung ist in beiden Fällen nicht sinnvoll. Betroffene Pflanzen sollten deshalb komplett entfernt und entsorgt werden, um eine Ausbreitung zu vermeiden. Sonstige Krankheiten oder Schädlinge sind bei dieser Pflanze in der Regel nicht zu befürchten.

Häufig gestellte Fragen

Worauf sollte man bei einer Kübelpflanzung achten?

Das Gute an einer Kübelpflanzung ist die Tatsache, dass sich der Löwenzahn hier nicht unkontrolliert ausbreiten kann. Andererseits bildet diese Pflanze lange Pfahlwurzeln, die tief in die Erde wachsen. Genau das macht eine Kübelpflanzung schwierig und es kann passieren, dass der Löwenzahn hier schlechter wächst. Sollte man sich dennoch dafür entscheiden, ist ein ausreichend hoher Kübel das Wichtigste. Balkonkästen sind gänzlich ungeeignet.

Kann es durch den Milchsaft zu Vergiftungserscheinungen kommen?

Der weiße milchige Saft in den Blättern und Stängeln von Taraxacum officinale ist wie bereits erwähnt, leicht giftig. Trotz allem sind insbesondere die jungen Blätter, die Blüten und Stängel essbar. Wie so oft macht auch hier die Dosis das Gift. Denn beim Verzehr größerer Mengen können durchaus Unverträglichkeiten wie Übelkeit und Erbrechen auftreten.

Wie lässt sich eine unkontrollierte Ausbreitung im Rasen verhindern?

Wächst der Löwenzahn, wo man ihn nicht haben möchte wie z. B. im Rasen hilft nur das Ausstechen. Dabei ist es besonders wichtig, die langen Pfahlwurzeln restlos aus dem Boden zu entfernen. Denn selbst kleine Stücke, die im Boden zurückbleiben, sorgen für neue Pflanzen. Zudem sollte man die Pflanzen entfernen, bevor sie zu blühen beginnen, denn wenn sie erst Samen gebildet haben, ist es bereits zu spät.

Besteht Verwechslungsgefahr von Taraxacum mit giftigen Pflanzen?

Taraxacum officinale kann mit unterschiedlichen Pflanzen verwechselt werden, allerdings nur auf den ersten Blick. Verwechslungskanditaten sind das Habichtskraut (Hieracium), der Wiesen-Pippau (Crepis biennis) und der bekannte Rucola (Rauke), alle drei ungiftig.

Wie lässt sich das Erntegut am besten konservieren?

Um Kraut, Blüten oder Wurzeln haltbar zu machen, kann man sie trocknen. Wurzeln müssen vorher klein geschnitten und die Blätter von ihren Stielen befreit werden. Die Blüten sollten aufgeblüht und nicht geschlossen sein. Zum Trocknen bietet sich ein handelsübliches Dörrgerät, der heimische Backofen oder ein schattiger und luftiger Platz im Freien an. Das Schnittgut sollte man nicht in der prallen Sonne trocknen, dort würde es vermutlich verbrennen und wäre unbrauchbar.

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