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Gefüllter Ranunkelstrauch, Kerria japonica Pleniflora – Pflege + Bilder

Gefüllter Ranunkelstrauch, Kerria japonica Pleniflora
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Blütenfarbe
gelb
Standort
Halbschatten, Sonnig
Blütezeit
April, Mai, Juni, August, September
Wuchsform
aufrecht, ausladend
Bodenart
sandig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
schwach sauer
Kalkverträglichkeit
k.A.
Humus
k.A.
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Rosengewächse, Rosaceae
Pflanzenarten
Ziersträucher, Sträucher, Blütensträucher
Gartenstil
Bauerngarten, Blumengarten, Landhausgarten

Mit seinen dicht gefüllten, leuchtend gelben Blüten zaubert der Ranunkelstrauch Pleniflora den Frühling in Ihren Garten. Das asiatische Ziergehölz kommt des Weges mit anspruchsloser Genügsamkeit und zuverlässiger Winterhärte. Freilich macht eine Kerrie keinen Hehl aus ihrem Ausbreitungsdrang, indem sie frech ihre Ausläufer ins Beet aussendet. Diese Pflege-Anleitung und Bilder vermitteln Ihnen das gärtnerische Rüstzeug, um eine Kerria japonica in einen dekorativen Blickfang auf beiden Seiten des Gartenzaunes zu verwandeln.

Video-Tipp

Standort

Je näher die Rahmenbedingungen am Standort an die Konditionen im Habitat heranreichen, desto geringer der Aufwand für die Pflege. Unter dem Einfluss der folgenden Licht-, Temperatur- und Bodenverhältnisse zeigt sich eine Kerria japonica Pleniflora von ihrer schönsten Seite und ist gefeit gegen Krankheiten und Schädlinge.

  • sonnige bis halbschattige Lage ohne pralle Sonne während der Mittagsstunden
  • warm und luftumspült, ohne sommerliche Stauhitze
  • nährstoffreiche, humose und locker-durchlässige Erde
  • frisch-feucht bis mäßig trocken
  • neutraler bis leicht saurer pH-Wert von 5,5 bis 7,0

Gefüllter Ranunkelstrauch braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort

Pflege

Seine dekorative Silhouette und verschwenderische Blütenfülle machen das Gefüllte Goldröschen zu einer beliebten Kübelpflanze. Greifen Sie bei der Wahl des Substrats bitte nicht zu Blumenerde vom Discounter, sondern kaufen eine hochwertige, strukturstabile Pflanzenerde mit geringem Torfanteil. Die Zugabe von Lavagranulat, Perlite und einer Handvoll Sand verleiht der Erde die gewünschte Durchlässigkeit.

Pflanzen

Die Kerria japonica Pleniflora (Gefüllter Ranunkelstrauch) begeistert als Solitär und kleine Hecke gleichermaßen. Vergesellschaftet mit Bäumen und anderen Blütensträuchern leistet das asiatische Schmuckstück einen augenfälligen Beitrag zum Gesamtbild des Gartens. Im Rahmen der Pflanzung ist wichtig zu beachten, dass der Flachwurzler zum Wuchern neigt, indem die zahlreichen Ausläufer in alle Richtungen streben. Vorausschauende Gärtner halten das Wachstum daher mit einer Wurzelsperre im Zaum.

So pflanzen Sie die Kerrie mit Sachverstand:

  • beste Pflanzzeit ist im Frühjahr, wenn der Boden aufgetaut ist
  • den Wurzelballen mit Wasser tränken, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen
  • derweil geräumige Pflanzgruben ausheben mit einer Tiefe von 50 cm
  • Pflanzabstand für eine Schnitthecke beträgt 50 cm, ansonsten 100 cm
  • die Grubenwände mit einer Wurzelsperre auskleiden
  • den Aushub anreichern mit Laubkompost und Hornspänen
  • das Goldröschen einsetzen, die Erde andrücken und angießen mit weichem Wasser

Gefüllter Ranunkelstrauch mit gelben, gefüllten Blüten

Sie können eine Wurzelsperre als unverrottbares Geotextil im Fachhandel kaufen. Damit das Material dem Druck standhält, ist eine Stärke von mindestens 1 mm sinnvoll. Kleiden Sie die Grube etwa 50 cm tief aus, wobei sich die beiden Enden 10 cm weit überlappen.

Damit sich die flachen Wurzeln und Ausläufer keinen Fluchtweg über den Rand der Wurzelsperre suchen, sollte diese als Gießrand 5-10 cm über der Bodenoberfläche stehen. Alternativ funktionieren Sie einen Maurerbottich um zur Wurzelsperre, indem Sie den Boden ausschlagen, in das Pflanzloch einsetzen und mit Substrat füllen.

Gießen

Als Flachwurzler verfügt ein Gefüllter Ranunkelstrauch nicht über tiefreichende Wurzelstränge, die bei sommerlicher Trockenheit das Wasser aus der Tiefe des Erdreichs ziehen. Somit ist das Ziergehölz auf regelmäßiges Gießen angewiesen, wenn kein Regen fällt. Prüfen Sie daher per Daumenprobe, ob die Erde angetrocknet ist.

Lassen Sie das Wasser aus der Kannentülle so lange auf die Wurzelscheibe laufen, bis keine Feuchtigkeit mehr aufgesogen wird. Vermeiden Sie bitte, den Strauch zu beregnen, damit sich keine unschönen Flecken auf den Blättern bilden. Darüber hinaus bietet feuchtes Laub verschiedenen Erregern von Krankheiten eine ideale Angriffsfläche.

Verwenden Sie zum Gießen bitte vornehmlich weiches Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser. Normales, hartes Wasser verursacht im Boden einen Kalküberschuss, infolgedessen sich Blattchlorosen und andere Krankheiten ausbreiten.

Düngen

Die Nährstoffversorgung einer Kerrie bewegt sich auf niedrigem Niveau. Je nahrhafter der Boden, desto weniger Dünger ist erforderlich. Auf die geballte Stickstoff-Ladung mineralischer Volldünger reagiert das Goldröschen mit einem verstärkten Wachstum der Blätter und vernachlässigt die Blüten.

Gefüllter Ranunkelstrauch ist ein dekorativer Blickfang im Garten

  • im März/April mit Laubkompost und Hornspänen düngen
  • das organische Material 3 cm dick verteilen, oberflächlich einharken und nachgießen
  • im September die Wurzelscheibe mit Kalium-reicher Beinwelljauche überbrausen
  • alternativ einen Kaliumdünger in geringer Konzentration verabreichen

Im begrenzten Substratvolumen eines Kübels sind die Nährstoffvorräte schneller aufgezehrt. Düngen Sie daher von April bis August alle 4 Wochen mit einem Flüssigdünger für Blütengehölze in halber Konzentration. Spätestens Ende September stellen Sie die Nährstoffzufuhr sowohl im Beet als auch im Kübel ein, damit der Strauch ausreifen kann.

Schneiden

Hat sich ein Gefüllter Ranunkelstrauch (Kerria japonica) am Standort gut etabliert, beginnt sie nach einigen Jahren, von innen her zu verkahlen. Ab dem vierten oder fünften Standjahr im Beet wird das Pflegeprogramm daher ergänzt um einen jährlichen Schnitt. Da sich an den ein- und zweijährigen Zweigen die prachtvollen Blüten entfalten, werden ältere Äste ausgelichtet. Den Unterschied können Sie gut daran erkennen, dass junge Zweige über eine grüne Rinde verfügen, während abgetragene Triebe eine braun-grau Rinde tragen.

Diese Schnittführung hat sich für die Pleniflora in der Praxis ausgezeichnet bewährt:

  • die Schere oder Säge schleifen und sorgfältig mit Alkohol desinfizieren
  • am Ende der Haupt-Blütezeit im Mai/Juni das alte, grau-braune Holz auslichten
  • abgestorbene und dürre Zweige auf 5 bis 10 cm einkürzen
  • zu lange, junge Triebe um maximal ein Drittel zurückschneiden
  • diese Schnitte in kurzer Distanz über einer Knospe oder einem Blattknoten ansetzen
  • naseweise Ausläufer mit dem Spaten abstechen oder aus dem Boden ziehen

Da die Samen einer Kerrie giftig sind, sollten im Familiengarten die verwelkten Blüten rechtzeitig ausgeputzt werden. Zu diesem Zweck setzen Sie die Schere zwischen einer verwelkten Blüte und dem nächsten gesunden Blattpaar an. Diese Maßnahme ist bei den gefüllten Blüten einer Pleniflora erst im Rahmen der herbstlichen Nachblüte erforderlich.

Erst die einfachen Blüten der Nachblüte bringen die Früchte hervor, deren Samen giftig sind für Mensch und Tier. Die enthaltenen Blausäureglykoside sind allerdings in einer sehr geringen Konzentration im Saatgut enthalten und entfalten ihre toxische Wirkung lediglich bei einem Verzehr in größeren Mengen.

Gefüllter Ranunkelstrauch besitzt eine große Blütenfülle

Überwinterung

Aus den rauen Gebirgsregionen Ostasiens fand die Wildform der Kerria japonica den Weg nach Europa. Die im Habitat erworbene Winterhärte konnte in der gefüllt blühenden Pleniflora bewahrt bleiben. Einzig im Pflanzjahr und im Kübel sind die folgenden Vorkehrungen angeraten, um das Ziergehölz sicher durch die kalte Jahreszeit zu geleiten.

  • vor dem ersten Winter die Wurzelscheibe abdecken mit Laub und Reisig
  • einen Kübel auf Holz stellen und mit Jutebändern oder Vlies umhüllen
  • das Substrat bedecken mit Holzwolle, Herbstlaub oder Sägespänen

Eine gut verwurzelter Gefüllter Ranunkelstrauch kann im Beet auf besondere Maßnahmen als Winterschutz verzichten. Einzig unter dem Einfluss von Kahlfrost erfordert das Ziergehölz ein wenig gärtnerische Aufmerksamkeit. Kommt der Winter mit klirrendem Frost und strahlendem Sonnenschein daher, ohne dass eine Schneedecke liegt, ist das Goldröschen von Trockenstress bedroht. Gießen Sie daher an milden Tagen mit weichem Wasser.

Vermehren

Im Grunde genügt es vollauf, wenn Sie einen einzigen Gefüllter Ranunkelstrauch (Kerria japonica Pleniflora) kaufen, denn die Vermehrung gestaltet sich einfach. In erster Linie sind es die folgenden vegetativen Methoden, die sich für den Hausgarten empfehlen. Die daraus hervorgehenden Jungpflanzen weisen exakt die Attribute ihrer Mutterpflanze auf. Demgegenüber erweist sich die generative Vermehrung durch Aussaat nicht nur als zeitaufwändig, sondern auch als heikel, da die Samen giftig sind.

Wurzelausläufer

Jeder Ausläufer einer Kerrie verfügt über das Potenzial, sich in ein verschwenderisch blühendes Goldröschen zu verwandeln. Zu diesem Zweck graben Sie einen kräftigen Wurzelstrang im Frühjahr aus und trennen ihn mit einem scharfen Schnitt von der Mutterpflanze. Am neuen Standort heben Sie eine kleine Grube aus, um das 10-20 cm lange Wurzelstück so einzupflanzen, dass die bisherige Tiefe beibehalten wird.

Stecklinge

Steht ein Gefüllter Ranunkelstrauch in voller Blüte, ist dies die beste Zeit für eine Vermehrung mit Kopfstecklingen. Wählen Sie hierzu grüne, halb verholzte und nicht blühende Zweige. Diese schneiden Sie auf einer Länge von 10 bis 15 cm ab, wobei Sie die Schere unterhalb eines Blattknotens ansetzen. Ein Blattknoten ist erkennbar als kleine Erhebung unter der Rinde.

So verfahren Sie weiter:

  • jeden Steckling im unteren Teil entlauben
  • in ein Glas mit gefiltertem Regenwasser stellen
  • am halbschattigen, warmen Standort das Wasser regelmäßig austauschen

Kerria japonica Pleniflora mit aparten kleinen, gelben Blüten

Haben sich an den Ablegern 3-5 cm lange Wurzeln gebildet, pflanzen Sie diese in ein Vermehrungsbeet am halbschattigen, geschützten Standort. Gießen Sie die jungen Goldröschen regelmäßig. Für den Winter decken Sie die Jungpflanzen ab mit atmungsaktivem Vlies oder einer dicken Schicht aus Laub und Reisig. Im nächsten Frühjahr setzen Sie die gut bewurzelten Ranunkelsträucher mit Wurzelsperre an ihrem endgültigen Platz im Beet in die Erde.

Krankheiten

Die Kerria japonica Plenifolia hat es gut verstanden, gegenüber weit verbreiteten Krankheiten eine robuste Resistenz zu entwickeln. Vollkommen gefeit gegen Krankheitserreger ist der blütenreiche Frühlingsbote dennoch nicht. Die häufigsten Infektionen an Goldröschen werden im Folgenden näher erläutert mit Tipps zur effektiven Bekämpfung.

Mehltau

Bei feucht-warmer Witterung mit Temperaturen über 20 Grad und mehr als 60 Prozent Luftfeuchtigkeit bilden sich auf den Blättern mehlig-graue Flecken. Diese breiten sich weiter aus und werden braun, woraufhin das Laub abstirbt. Verantwortlich für das Malheur sind die Sporen von Mehltau, einer der meist verbreiteten Krankheiten im Zier- und Nutzgarten.

So gehen Sie gegen die Infektion vor:

  • alle Blätter mit Flecken abschneiden und im Hausmüll entsorgen
  • die betroffene Pflanze besprühen mit einem Mix aus 875 ml Wasser und 125 ml Frischmilch
  • im Abstand von 2-3 Tagen mit der Behandlung fortfahren

Im fortgeschrittenen Stadium erzielen Sie mit Fungiziden auf Basis von Niemöl immer noch gute Bekämpfungserfolge, ohne auf chemische Präparate zurückgreifen zu müssen. Ökologisch verantwortungsbewusste Hausgärtner kaufen in diesem Fall den Mehltau-Kombipack, der sich zusammensetzt aus Niemöl, Mehltausalz und Lebermooser.

Sternrußtau

Breiten sich auf den Blättern einer Kerria japonica grau-schwarze Flecken strahlenförmig aus, haben die Erreger der Pilzinfektion Sternrußtau zugeschlagen. Diese Krankheit hat nicht nur Rosen im Visier, sondern befällt alle Rosengewächse, wozu auch die Kerrie gehört. Leider mangelt es bislang an effektiven organischen oder chemischen Bekämpfungsmitteln.

Indem Sie konsequent jedes befallene Blatt abschneiden, halten Sie die Ausbreitung unter Kontrolle. Rechtzeitige Spritzungen beim Austrieb im Frühjahr mit Fungiziden, die Azoxystrobin oder Myclobutanil enthalten, können die Infektion zumindest eindämmen.

Gefüllter Ranunkelstrauch, Kerria japonica Pleniflora ist eine winterharte Pflanze

Blattchlorosen werden im Gegensatz dazu nicht durch Viren, Sporen oder Bakterien ausgelöst. Wird ein Gefüllter Ranunkelstrauch ausschließlich mit hartem Leitungswasser gegossen, kumuliert der Kalkgehalt im Substrat. Infolgedessen werden wichtige Nährstoffe festgelegt, die über die Wurzeln nicht mehr in die Blätter transportiert werden. Als sichtbares Zeichen bilden sich gelbe Flecken auf dem Laub, wobei die grünen Blattadern deutlich durchscheinen. Indem Sie die Wasserversorgung umstellen auf gesammeltes Regenwasser oder entkalktes Leitungswasser, kann der Schaden behoben werden.

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