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Birkenfeige, Ficus Benjamina – Pflege von A-Z

Birkenfeige, Ficus Benjamina
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Standort
Halbschatten, Absonnig, Sonnig
Wuchsform
aufrecht, ausladend, buschig, mehrjährig
Höhe
bis zu 500 Zentimeter hoch
Bodenart
sandig, kiesig, tonig
Bodenfeuchte
mäßig feucht, frisch
pH-Wert
neutral, schwach sauer
Kalkverträglichkeit
Kalktolerant
Humus
humusarm
Giftig
Ja
Pflanzenfamilien
Maulbeergewächse, Moraceae
Pflanzenarten
Zimmerpflanzen, Zierpflanzen, Kübelpflanzen
Gartenstil
Wintergarten, Topfgarten

Die aus subtropischen und tropischen Regionen der Erde stammende Birkenfeige Ficus Benjamina ziert viele heimische Wohnzimmer und öffentliche Gebäude. Dieser attraktive kleine, strauchartige Baum wird fast ausschließlich als Zimmerpflanze kultiviert und beeindruckt je nach Sorte mit kleinen rein grünen, gelbgrünen oder weiß marmorierten Blättern. Die Form der Blätter ähnelt denen einer Birke, daher auch die Bezeichnung Birkenfeige, ugs. Ficus Benjamini. Die schlanken, herabhängenden Äste verleihen dem Ficus ein elegantes Erscheinungsbild.

Video-Tipp

Pflege

Sind Standort und Bodenbeschaffenheit optimal, ist die weitere Pflege in der Regel eher unproblematisch, auch wenn der Ficus Benjamini grundsätzlich etwas empfindlicher ist als andere Zimmerpflanzen. Wenn man einige Dinge berücksichtigt, sollte einem gesunden und kräftigen Wuchs nichts im Wege stehen.

Standort

Die Wahl des richtigen Standorts wird maßgeblich von der jeweiligen Sorte bestimmt. Während die einfarbig hell- oder dunkelgrünen Exemplare an hellen Standorten ohne pralle Mittagssonne und im Halbschatten sehr gut zurechtkommen, sollten Sorten mit panaschierten Blättern möglichst hell stehen. Nur so können sie ihre typische Blattfärbung ausbilden.

  • je dunkler der Standort, desto grüner sind die Blätter
  • je bunter die Blätter, desto heller sollte die Pflanze stehen
  • Temperaturen zwischen 18 und 25 Grad ideal
  • ab dem späten Frühjahr und den Sommer über ein Standort im Freien möglich
  • kann im Garten oder auf dem Balkon stehen
  • Temperaturen sollten nachts nicht mehr unter 15 Grad absinken
  • nicht sofort direkter Sonneneinstrahlung aussetzen
  • zuvor für die Dauer von etwa einer Woche an die Sonne gewöhnen

Birkenfeige mit marmorierten Blättern

Dabei sollte man häufige Standortwechsel z.B. vom Halbschatten in die Sonne oder umgekehrt unbedingt vermeiden. Besser ist es, die Pflanze sofort an den ihr angedachten Platz zu stellen und diesen dann bei Bedarf zu beschatten und die Beschattung zu gegebener Zeit zu entfernen. Die grünen Birkenfeigen wollen auch draußen lieber im Halbschatten stehen, vertragen aber Morgen- und Abendsonne ohne Probleme.

Tipp: Bekommt ein mehrfarbiger Ficus Benjamina an seinem Standort nur von einer Seite Licht, ist es ratsam, ihn von Zeit zu Zeit etwas zu drehen. So ist die Färbung der Blätter gleichmäßiger und ein schiefer Wuchs wird vermieden.

Boden

Ist die Bodenbeschaffenheit nicht optimal, kann sich diese Pflanze nicht so gut entwickeln. Handelsübliche Blumenerden aus dem Baumarkt oder dem Gartencenter sind für die Birkenfeige weniger gut geeignet. Den Pflanzen zuliebe sollte man auf eine qualitativ hochwertige Erde achten.

  • auf normale Zimmerpflanzen- und Blumenerden möglichst verzichten
  • sie sind zu nährstoff- und humusreich
  • sacken durch hohen Torfanteil im Laufe der Zeit zusammen
  • Durchlässigkeit, Speicherfähigkeit und Strukturstabilität nicht dauerhaft gegeben
  • Ficus Benjamini bevorzugt frische, leicht feuchte und mäßig nährstoffreiche Böden
  • neutraler bis schwach saurer pH-Wert zwischen 6,0 und 6,8 empfehlenswert
  • Birkenfeige weist eine gewisse Kalktoleranz auf
  • Pflanzen aus dem normalen Handel meist in normalen Blumen- oder Torferden angeboten
  • am besten zeitnah nach dem Kauf in ein geeigneteres Substrat umzutopfen

Birkenfeige braucht humusarmes Substrat

Am besten stellt man seine eigene Substratmischung her, in dem man handelsübliche Zimmerpflanzenerde zu einem Drittel oder zur Hälfte mit mineralischen Anteilen wie z.B. Bausand, Tongranulat oder Lavasplitt mischt, die gerne auch etwas grobkörniger sein können. Eine andere Mischung lässt sich aus 5 Teilen eines Torfsubstrates herstellen, dem man 1 Teil Bims-Kies, Lavagranulat oder Lavasplitt, 1,5 bis 2,5 Teile Ackererde mit Tonanteil und 0,5 Teile Quarzsand beimischt. Alles sollte gut miteinander vermischt werden. Durch die Zugabe von mehr oder weniger Ackererde mit Tonanteil (Landerde) lässt sich der pH-Wert des Bodens regulieren.

Tipp: Wer sich den Aufwand, eine Substratmischung selbst herzustellen, ersparen möchte, kann auch handelsübliche Zimmerpflanzenerde mit Kübelpflanzenerde mischen. Kübelpflanzenerde enthält sowohl organische als auch anorganische Substanzen, was sie strukturstabiler macht sowie die Durchlässigkeit und Standfestigkeit verbessert.

Birkenfeige braucht im Winter eine Ruhepause

Gießen

Während der Vegetationsperiode, also im Frühjahr und Sommer, sollte der Ficus Benjamina regelmäßig gegossen werden. Zwischen den einzelnen Wassergaben lässt man die oberste Substratschicht gut abtrocknen. Ob wieder gegossen werden muss, lässt sich gut mit der Fingerprobe feststellen. Auch wenn die Erde äußerlich trocken ist, ist das Innere des Ballens noch feucht.

  • Substrat sollte nicht komplett durchtrocknen
  • immer so lange gießen, bis die ersten Wassertropfen aus den Abzugslöchern laufen
  • Ficus Benjamini reagiert sehr empfindlich auf Staunässe
  • überschüssiges Gießwasser in Untersetzern oder Übertöpfen nach etwa 20 Minuten entfernen
  • wenn möglich, mit zimmerwarmem Regenwasser gießen
  • oder nicht zu kalkhaltiges Leitungswasser verwenden
  • Leitungswasser sollte je nach Härtegrad mindestens zwei Tage abgestanden sein
  • Birkenfeige liebt das Abbrausen mit handwarmem Wasser etwa 1-2 Mal im Jahr
  • zusätzlich bietet sich das gelegentliche Besprühen der Pflanze an
  • insbesondere in den Wintermonaten bzw. während der Heizperiode
  • dann ist die Luftfeuchtigkeit naturgemäß eher niedrig

Ficus Benjamina verträgt keine Staunässe

Sofern die Pflanze nicht gerade in einem Feuchtraum wie dem Badezimmer steht, ist es ratsam, zusätzliche Luftbefeuchter aufzustellen. Ist die Luft zu trocken, kann der Ficus schnell mal einen Großteil seiner Blätter verlieren. Am wohlsten fühlt sie sich bei einer Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 Prozent.

Düngen

Der Bedarf an Nährstoffen ist eher mäßig. In der Regel reicht es aus, den Ficus Benjamina von März bis September etwa alle zwei Wochen mit einem flüssigen Volldünger für Grünpflanzen in halber bis mittlerer Konzentration zu versorgen. Bei der Wahl des Düngers sollte man auf einen qualitativ hochwertigen Dünger achten, denn viele Billigdünger sind hinsichtlich der Nährstoffzusammensetzung eher mangelhaft.

Tipp: Den Dünger nie auf das trockene Substrat geben, sondern vorher gießen. Ansonsten könnten die im Dünger enthaltenen Salze die empfindlichen Wurzeln der Birkenfeige verbrennen, worauf die Pflanze mit Abwurf der Blätter reagiert.

Schneiden

Der Ficus ist eine sehr schnittverträgliche Pflanze und kann problemlos auch bis ins alte Holz zurückgeschnitten werden. Gründe für einen Schnitt können sein, sie in der Höhe oder Breite zu begrenzen, dass sie sich besser verzweigen oder aus optischen Gründen, beispielsweise wenn die Pflanze viele Blätter verloren hat.

  • bester Zeitpunkt für Schnittmaßnahmen ist zwischen Frühjahr und Sommer
  • grundsätzlich kann auch ganzjährig verschnitten werden
  • lange vernachlässigte Exemplare zum Verjüngen stark zurückschneiden
  • kräftiger Schnitt regt zur Bildung neuer Triebe und Blätter an
  • ansonsten sämtliche kahle und tote Ästchen abschneiden
  • Pflanze stark auslichten
  • die Ästchen direkt an der Basis bzw. am Ansatz entfernen
  • keine Stummel an der Pflanze zurück lassen

Ficus Benjamina ist ein strauchartiger Baum

Für eine bessere Verzweigung und eine dichtere Krone kann man den Ficus Benjamini entweder rundum gleichmäßig einkürzen oder einfach den oberen Teil abschneiden. Am besten schneidet man immer in unmittelbarer Nähe eines Blattknotens. Was man regelmäßig herausschneiden sollte, sind welke, trockene, krumme, kranke und verfärbte Triebe. Beim Schnitt des Ficus tritt ein milchiger Pflanzensaft aus, der schwach giftig ist und bei empfindlichen Personen Allergien auslösen kann. Deshalb sollte man vorsichtshalber Handschuhe tragen.

Tipp: Der milchige Saft, der beim Schnitt der Birkenfeige austritt, kann insbesondere, wenn die Pflanze auf einem Teppich steht, Flecken hinterlassen. Um das zu verhindern, ist es ratsam, den Arbeitsbereich mit Folie auszulegen. Oder man führt den Schnitt im Freien aus.

Überwintern

Im Winter sollte man dem Ficus Benjamina eine kleine Ruhephase gönnen. Ab Oktober passt sich die Pflanze den veränderten Temperaturverhältnissen und der verminderten Lichtintensität an. Das Wachstum kommt nahezu komplett zum Erliegen. Während dieser Zeit bevorzugt er etwas kühlere Temperaturen als im restlichen Jahr. Kälter als 16 Grad sollte es jedoch nicht sein.

Die Pflege während der Überwinterung umfasst gelegentliches Gießen, allerdings seltener und weniger als beispielsweise im Sommer. Aufs Düngen kann im Winter gegebenenfalls komplett verzichtet werden. Oder man düngt maximal alle 6 – 8 Wochen in geringer Konzentration. Zudem sollte man die Pflanze jetzt vor Zugluft und Bodenkälte schützen. Zum Ende der Winterruhe verliert die Birkenfeige häufig einige ihrer Blätter, bildet aber bald wieder neue aus.

Birkenfeige braucht den richtigen Standort

Umtopfen

Das erste Mal umtopfen sollte man den Ficus Benjaminina direkt nach dem Kauf, je nachdem wo man ihn erworben hat. Später wird je nach Größe und Wuchsstärke umgetopft, in der Regel etwa alle 2 – 4 Jahre. Spätestens, wenn die Wurzeln den Topf komplett eingenommen haben, wird es Zeit umzutopfen. Worauf man dabei achten sollte, ist ein nicht zu großer Topf sowie eine gute Drainage. Darüber hinaus sollte die Pflanze in derselben Tiefe eingesetzt werden, in der sie zuvor schon im  Topf stand.

Vermehren

Die Vermehrung dieser attraktiven Zimmerpflanze erfolgt u.a. über Kopf- oder Triebstecklinge. Was man dazu benötigt, sind kleine Anzuchttöpfe oder ein handelsübliches Zimmer- oder Minigewächshaus, Anzuchterde und natürlich die Stecklinge.

  • am besten im Frühjahr einen oder mehrere 10 – 15 cm lange Triebspitzen schneiden
  • die untersten Blätter an den Stecklingen entfernen
  • möglichst zwei oder drei Stecklinge in einen Topf mit Anzuchterde stecken
  • Anzuchtsubstrat kann aus einem Sand-Torf-Gemisch bestehen
  • nach dem Einsetzen leicht andrücken und Substrat befeuchten
  • Anzuchtgefäß mit Folie oder entsprechender Abdeckung bedecken
  • anschließend das Ganze an einen halbschattigen und warmen Platz stellen
  • optimal sind Temperaturen ab 20 Grad
  • Substrat während der gesamten Zeit immer gleichmäßig feucht halten

Ficus Benjamina verträgt Standortwechsel nicht so gut

Die Abdeckung sollte, zur Vermeidung von Schimmel, öfter kurzzeitig entfernt werden, um Substrat und Steckling zu belüften. Bis zur Bewurzelung kann es mehrere Wochen bis hin zu Monaten in Anspruch nehmen. Der erste neue Austrieb signalisiert, dass der Steckling ausreichend Wurzeln gebildet hat. Jetzt kann die Abdeckung bzw. Folie entfernt, die Stecklinge umgetopft und gegebenenfalls etwas gestutzt werden, damit sie sich gut verzweigen.

Tipp: Bei den rein grün blättrigen Arten funktioniert die Bewurzelung auch im Wasserglas sehr gut.

Ficus Benjamina sollte alle paar Jahre umgetopft werden

Schädlinge

Die Birkenfeige wird unter ungünstigen Haltungsbedingungen häufig von Schildläusen befallen.

Schildläuse

Deutliches Anzeichen für einen Befall  sind kleine nach oben gewölbte Schildchen an den Blättern und Trieben sowie deren klebrige Ausscheidungen. Zur Bekämpfung kann man betroffene Pflanzen mit auf Rapsöl basierenden Mitteln behandeln oder Pflanzenschutzstäbchen verwenden. Einen kleineren bzw. anfänglichen Befall kann man bekämpfen, indem man die Schädlinge mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen wiederholt betupft. Vorbeugend sollte man auf ausreichend Luftfeuchtigkeit achten.

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