Zum Inhalt springen
Startseite » Nutzgarten » Gemüsegarten » Fruchtgemüse » Paprika » Paprika überwintern: 10 Tipps zur Pflege im Winter

Paprika überwintern: 10 Tipps zur Pflege im Winter

Paprika überwintern - 10 Tipps zur Pflege im Winter

Eine Paprika-Pflanze überlebt den Winter in hiesigen Gefilden nicht im Freien. In den meisten Fällen landen die Gewächse nach der letzten Ernte auf dem Kompost. Dabei können sie einfach für eine Überwinterung fit gemacht werden und belohnen Sie dafür mit einem kontinuierlich wachsenden Ernteertrag. Wie Sie die Paprika richtig überwintern, lesen Sie hier.

Video-Tipp

Paprika überwintern

Zur Überwinterung eignen sich grundsätzlich alle Arten und Sorten der Paprika (Capsicum). Diese lohnt sich nicht nur, um sich die Mühe der Neupflanzung zu sparen, sondern auch, weil in der Regel die Paprika-Pflanzen mit jedem neuen Jahr einen höheren Fruchtstand aufweisen. Es kommt nur darauf an, dass Sie zum richtigen Zeitpunkt das Richtige tun, damit dieses Nachtschattengewächs die kalten Wintermonate ohne nennenswerte Schäden übersteht. Worauf Sie achten sollten, lesen Sie im Folgenden.

Paprika braucht ein Winterquartier

Zimmerhaltung

Paprika lieben die Wärme und können auch im Winter in warmen Räumen für die Überwinterung aufgestellt werden. Wichtig ist hierbei vor allem, dass sie nicht vom Kalten ins Warme kommen, sondern schon rein gebracht werden, bevor die Nächte kühler werden. Wer diesen Zeitpunkt versäumt, läuft Gefahr, dass sich die Paprika bereits auf die Phase der Winterruhe eingestellt hat. Wärme würde dann der Pflanze schaden, weil sie zu viel Kraft aufbringen müsste, um sich wieder durch die warmen Temperaturen umzuorientieren.

Standort

  • hell und sonnig
  • Südfenster optimal
  • Umgebungstemperatur: zwischen 21 und 25 °C
  • trockene Raumluft vermeiden
  • verträgt keine Zugluft

Tipp: Im Winter gibt es viele graue Tage ohne Sonne. Es ist daher ratsam, künstliche Pflanzenbeleuchtung zu verwenden.

Gießen

Die Paprikas besitzen einen höheren Wasserbedarf, als kühler stehende Pflanzen. Grundsätzlich gilt: je wärmer sie stehen, desto öfter muss gegossen werden. Der Gießrhythmus liegt hier bei circa jedem zweiten Tag. Durch die Daumenprobe kann der Gießzeitpunkt optimal bestimmt werden. Einfach den Daumen in die Erdoberfläche drücken. Gibt diese weniger als zwei Zentimeter nach, ist mäßig nachzugießen.

Tipp: Da die Paprika eine hohe Luftfeuchtigkeit benötigt und die Heizungsluft im Winter diese zum Teil drastisch reduziert, empfiehlt es sich, die Pflanze zusätzlich zum Gießen täglich leicht mit kalkfreiem Wasser zu besprühen.

Düngen

Oftmals erhält die Paprika während der Überwinterung eine unansehnliche Optik und lässt den Eindruck entstehen, dass sie eingeht. Dies ist aber nicht der Fall, sondern meist nur eine natürliche Reaktion außerhalb der Wachstumssaison, wie sie vor allem während der Winterruhe zu beobachten ist.

Ein Fehler wäre, dies auf eventuelle Mangelerscheinungen zurückzuführen und dann im guten Glauben viele Nährstoffe mittels Dünger zu verabreichen. Die Pflanze besitzt im Winter einen deutlich geringeren Nähr- und Mineralstoffbedarf, weshalb sie nicht gedüngt werden sollte, denn es kann schnell zu einer Überversorgung kommen.

Schneiden

Generell sollten alle Paprikasorten vor der Überwinterung in beheizten Räumen nicht geschnitten werden, da die Blattmasse die Fotosynthese im Winter beibehält und somit sich die Überlebenschancen deutlich verbessert. Lediglich gelbe Blätter und abgetrocknete Pflanzenteile sollten regelmäßig entfernt werden. Blätter, die hängen und an Stabilität verlieren, sind nicht abzuschneiden, solange sie weiterhin grün bleiben.

Paprika-Pflanze mit grüner Paprikafrucht

Umtopfen

Wenn Sie Ihre Paprikapflanze draußen in einem Garten- oder Gemüsebeet eingepflanzt haben, ist sie natürlich zur Überwinterung in einen passenden Topf oder Kübel umzupflanzen, damit sie an einen frostfreien Ort gestellt werden kann. Dies sollte im Spätsommer bis Ende August/Anfang September erledigt werden, damit sie sich noch vor Einbruch der ersten kalten Nächte, in der neuen Erde verwurzeln kann. Von einem Umtopfen von Topf zu Topf ist allerdings vor der Überwinterung abzuraten.

Paprika kalt überwintern

Die beste Variante der Überwinterung ist die in kalter Umgebung. Hier kann die Pflanze ihrer natürlichen Winterruhe nachgehen und dann im Folgejahr wieder prachtvoll gedeihen. Die „Kunst der erfolgreichen Überwinterung“ liegt darin, einen optimalen Standort mit kühlen, aber frostfreien Temperaturen zu wählen und sich nicht zu einer falschen Pflege hinreißen zu lassen, weil sich die Pflanze mehr absterbend als lebend zeigt. Durchhaltevermögen und die richtigen Entscheidungen zu treffen, sind hier gefragt.

Standort

  • hell mit Tageslicht bis dunkel
  • je dunkler sie steht, desto anspruchsloser wird die Pflanze
  • direktes Sonnenlicht vermeiden
  • nie länger bei 5 °C stellen und auf keinen Fall darunter
  • Umgebungstemperatur für die Winterruhe zwischen 8 und 12 °C
  • hohe Luftfeuchtigkeit
  • geeignete Winterquartiere: Treppenhäuser oder Keller

Spätestens wenn sich die Temperaturen gen 5 Grad Celsius bewegen, ist es Zeit, die Paprika-Pflanze in ihr frostfreies, aber dennoch kühles Winterquartier einziehen zu lassen.

Gießen

Der Wasserbedarf der Paprika reduziert sich bei einer Überwinterung im Kalten auf ein Minimum. Ist eine hohe Luftfeuchtigkeit gegeben, entfällt ein zusätzliches Gießen während der kalten Wintermonate in der Regel. Ansonsten wird erst gegossen, wenn die Erdoberfläche sichtlich angetrocknet ist. Wird die Pflanze zu nass gehalten, besteht die Gefahr der Schimmelbildung. Sorgen Sie deshalb immer für eine Ablaufmöglichkeit von überschüssigem Wasser.

Paprikapflanze wird mit Wasser eingesprüht

Tipp: Vor der Überwinterung bzw. dem Umräumen ins Winterquartier kann die Pflanze im Freien noch einmal gut angefeuchtet werden, ohne dass sich Staunässe bildet. Diese Maßnahme erspart in der Regel das Gießen während des Winters.

Düngen

Paprika-Pflanzen werden in kalten Winterquartieren während der Winterruhe nicht mehr gedüngt. Die letzte Düngung sollte vor der Überwinterung noch vor dem Auspflanzen beziehungsweise vor dem Umzug an den Winterstandort, spätestens Anfang September erfolgen.

Schneiden

Die Paprikapflanze, welche in ein frostfreies Lager umzieht, sollte nicht geschnitten werden. Die Schnittstellen verheilen bei einer hohen Luftfeuchtigkeit nur langsam oder gar nicht und bieten einen optimalen Ort für Infektionen. Zudem enthalten die Grünteile Energie, welche die Paprika zum Überwintern benötigt und Sie bei einem Rückschnitt ihr entziehen würden.

Umtopfen/-pflanzen

Umgepflanzt wird für die Überwinterung nur vom Gemüsebeet im Freien, in einen Topf. Der optimale Zeitpunkt ist Anfang September, wenn die Paprikapflanzen an einen frostfreien Ort geschafft werden sollen. Kübelpflanzen sind nach Möglichkeit im Ganzen ins Winterquartier umzustellen, ohne eine Umtopfung vorzunehmen.

Frühjahrsbeginn

Je nach Wetter beendet die Paprika die Winterruhe in der Regel ab Ende Februar/Anfang März, wenn die Sonne ein wenig an Kraft zunimmt, die Außentemperaturen länger über dem Gefrierpunkt liegen und auch die Winterquartiere höhere Temperaturen erreichen. Gelegentlicher, kurzfristiger Frost oder Nachtfrost hält sie in der Winterbeendigung nicht auf, solange sie in ihrem Winterquartier verbleiben. Ab Mai beginnt für sie wieder die Saison zum Gedeihen und können wieder nach Draußen ziehen.

Umtopfen/Einpflanzen

Wenn der Winter nicht zu hart wird, ist der Februar der optimale Zeitpunkt zum Umtopfen, um das Wachstum zu fördern. Allerdings sollten Sie grundsätzlich immer nur einen minimal größeren/tieferen Kübel oder Topf für das Umtopfen verwenden. Zu große Pflanzengefäße würden der Capsicum zu viel Kraft für die Bildung neuer Wurzeln abverlangen, was sie in der Fruchtbildung hemmen würde. Da die Paprika-Gewächse auf keinem Fall Frost ausgesetzt werden dürfen, sind sie erst nach den Eisheiligen ins Freiland-Beet einzupflanzen.

Gießen

Mit zunehmenden Temperaturen steigt der Wasserbedarf. Ist im Februar/März in frisches Substrat umgetopft worden, ist dieses gleichmäßig feucht zu halten. Wer nicht umtopft, wird anhand der Daumenprobe bemerken, dass nun immer öfter gegossen werden muss, bevor es nach Draußen geht.

Düngen

Umgetopfte Paprika-Gewächse sind rund sechs Wochen danach zu düngen. Werden sie eingepflanzt, ist der optimalste Zeitpunkt für die erste Düngung, Mitte Mai nach den Eisheiligen, wenn es in das Freiland-Beet geht. Wasser und Nährstoffe sind ein Muss für die Paprika-Pflanze, um optimal wachsen zu können. Um starke Wurzeln, ein kräftiges Blattwachstum, eine erhöhte Capsaicinproduktion für mehr Schärfe in manchen Paprika-Arten sowie eine vermehrte Fruchtbildung zu fördern, sollte der Dünger reichhaltig sein.

Paprika-Pflanzen können ungefähr Anfang März wieder nach Draußen

Folgende Stoffe sollten enthalten sein:

  • Stickstoff
  • Phosphor
  • Kalium

Frühjahrsschnitt

Förderlich für das Wachstum ist ein leichter Rückschnitt, der circa Mitte April vorgenommen werden kann, damit die erste Wachstumsphase im Mai angeregt wird und kräftig startet. Dazu wird bis auf die ersten Knoten aller Verzweigungen zurück geschnitten. Sollten sich welke Blätter oder Abgetrocknetes während der Überwinterung gebildet habe, sind diese ebenfalls abzuschneiden.

Schädlinge

Ein wesentliches Kriterium für ein erfolgreiches überwintern der Paprika ist ein eventueller Schädlingsbefall. Besonders anfällig zeigt sich die Paprika-Pflanze für Parasiten, die es in feuchte Gebiete zieht.

Dazu zählen vor allem:

Spinnmilben
Spinnmilben

Deshalb ist es extrem wichtig, dass Sie folgende Regeln beachten.

  • vor der Umplatzierung in das Winterquartier die Paprika auf Schädlinge untersuchen
  • im Idealfall spätestens alle zwei Wochen während der gesamten Überwinterung wiederholen
  • bei Befall sofort geeignete Schädlingsbekämpfung vornehmen
Scroll Up