Oregano richtig ernten: so bewahren Sie seinen Geschmack
Oregano, auch Dost oder Majoran genannt, ist ein mehrjähriges, sehr aromatisches Gewürzkraut, das vor allem in der mediterranen Küche vielen Speisen eine besondere Note verleiht. Je nach Bedarf kann es frisch geerntet oder durch Trocknen längere Zeit haltbar gemacht werden. Bei uns finden Sie hilfreiche Tipps zur Ernte von Oregano.
Inhaltsverzeichnis
Erntezeit von Oregano
Oregano (Origanum vulgare) ist ein typisches Pasta- und Pizzagewürz. Damit das Aroma von Oregano voll zur Geltung kommt, sollten Sie bei der Ernte einige Punkte beachten.
Grundsätzlich können Sie frisch gewachsene Blätter und Triebspitzen von Frühjahr bis zum Herbst jederzeit portionsweise ernten. Es gibt keinen bestimmten Zeitpunkt, an dem die Ernte erfolgen muss. Je nach Sorte und Pflückzeitpunkt kann jedoch die Würzkraft mehr oder weniger intensiv ausfallen. So ist es beispielsweise ratsam Oregano an einem trocknen Vormittag oder während der Mittagszeit zu ernten. Hier ist das Aroma am stärksten im Gegensatz zu den Abendstunden oder an einem regnerischen Tagen.
Bester Zeitpunkt für ein starkes Aroma
Seine Würzkraft ist in frischem und getrocknetem Zustand nahezu gleichermaßen intensiv. Für eine Bevorratung größerer Mengen sollte Oregano möglichst dann geerntet werden, wenn seine Würzkraft am intensivsten ist. Das ist zwischen Ende Juni und September der Fall, wenn der Dost blüht. Nutzbare Teile der Pflanze sind dabei nicht nur die Blätter auch die Blüten.
Während dieser Zeit ist der Gehalt an ätherischen Ölen besonders hoch. Dabei spielt die Sonne keine unwesentliche Rolle, denn Oregano ist ein wahrer Sonnenanbeter und intensive Sonneneinstrahlung verstärkt sein Aroma zusätzlich. Folglich sollte dieses würzige Kraut vorzugsweise blühend und an einem sonnigen Tag geerntet werden. Im Idealfall konnte der Oregano unmittelbar vor der Ernte schon einige Tage Sonne tanken.
Hinweis: Anhaltspunkte für den optimalen Erntezeitpunkt können auch Bienen und andere Insekten liefern, die zur Blütezeit eifrig um das Kraut herumschwirren.
Nachdem der Oregano geblüht hat, wird empfohlen, ihn nicht mehr zurückzuschneiden, um sicherzustellen, dass die mehrjährige Gewürzpflanze gut über den Winter kommt.
Oregano ernten
Gehen Sie bei der Ernte wie folgt vor:
- Verwenden Sie für die Ernte ein scharfes Schnittwerkzeug, zum Beispiel eine Schere.
- Schneiden Sie den gesamten Oregano-Stängel etwa eine Handbreit über dem Boden ab.
- Entfernen Sie braune, fleckige und beschädigte Blätter vom Stängel.
Hinweis bei der Ernte: Vermeiden Sie das Knicken der Oregano-Stängel, um einen Austritt von wertvollen ätherischen Ölen an den Bruchstellen zu vermeiden und das Aroma zu erhalten.
Oregano haltbar machen
Frisch geernteter Oregano sollte möglichst zeitnah verbraucht werden. Den Teil der Ernte, den Sie für eine längere Lagerung vorgesehen haben, können Sie durch Trocknung oder Einfrieren haltbar machen. Waschen sollte man das Kraut nach der Ernte bzw. vor dem Trocknen möglichst nicht, das würde den Trocknungsvorgang unnötig verlängern. In der Regel reicht es aus, sie mehrmals kräftig zu schütteln und lose anhaftenden Schmutz mit den Händen abzustreifen.
Oregano trocknen
Für die Trocknung von Oregano empfehlen wir Ihnen folgende Schritte:
- mehrere Stängel zu lockeren kleinen Bündeln zusammenbinden
- an einem dunklen, warmen und trockenen Ort aufhängen
- Ort der Trocknung sollte windgeschützt, aber dennoch gut durchlüftetet sein
- auf ausreichend Platz zwischen den einzelnen Bündeln achten
- Luft muss zirkulieren damit die Kräuter gut trocknen können
Hinweis zur Trocknung: Die Raumtemperatur sollte nicht über 35 Grad Celsius ansteigen. Höhere Temperaturen und Licht haben negative Auswirkungen auf die Qualität der getrockneten Kräuter. Beide Faktoren können den Zersetzungsprozess der enthaltenen Wirkstoffe und Aromen beschleunigen.
Alternativ zur Lufttrocknung können die geschnittenen Oreganostängel auch liegend getrocknet werden. Dazu die Stängel auf einem nicht zu grobmaschigen, aber luftdurchlässigen Gitter ausbreiten. So ist eine optimale Belüftung gewährleistet.
Wenn die Oregano-Blättchen beim Anfassen knistern und die Stängel beim Biegen brechen, ist das Gewürzkraut trocken genug, um es zu lagern.
Hinweis: Die Verwendung eines handelsüblichen Dörrgerätes ist nicht empfehlenswert, es würde die Aromastoffe komplett zerstören. Auch bei einer Trocknung im Backofen würden die Pflanzen einen Großteil ihres Aromas einbüßen.
Getrockneten Oregano lagern
Nach etwa drei Wochen sind die Kräuter komplett getrocknet und können entsprechend aufbewahrt werden. Da Blüten und Blätter unterschiedlich genutzt werden können, macht es Sinn beide nach dem Trocknen zu trennen. Die Blätter lassen sich in der Regel leicht von den Stängeln abstreifen. Die Blüten des Oregano schneidet man am besten ab.
Bei kühler, trockener und vor Licht geschützter Aufbewahrung ist dieses Kraut bis zu einem Jahr haltbar, dann gehen Aroma und Geschmack mehr und mehr verloren. Am besten verwenden Sie luftdichte und verschließbare Gläser oder Dosen.
Oregano einfrieren
Einfrieren ist eine gute Alternative zum Trocknen, bei größeren Mengen jedoch mühsam. Am besten geht das mit Hilfe von Eiswürfelbehältern:
- Zupfen Sie zunächst die gesunden Blätter und Blüten von den Stängeln ab.
- Die Blätter werden zerkleinert und in den Eiswürfelbehälter gegeben.
- Füllen Sie die einzelnen Fächer mit Wasser auf, sodass die Kräuter komplett mit Wasser bedeckt sind.
- Anschießend stellen Sie die Eiswürfelbehälter in den Tiefkühlschrank.
- Die gefrorenen Würfel können dann in größere Behältnisse umgefüllt und im Gefrierfach gelagert werden. Je nach Bedarf lassen sie sich so später problemlos einzeln entnehmen.
Wahlweise können die frisch geernteten Oregano-Blättchen auch in Gefrierbeuteln eingefroren werden.
