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Kleine Löcher im Rasen – welches Tier war es?

Löcher im Rasen - woher stammen sie

Aus heiterem Himmel verwandeln kleine Löcher im Rasen die samtige Grünfläche in eine Kraterlandschaft. Sie erschweren das Rasenmähen und bilden gefährliche Stolperfallen. Ihr unvermitteltes Auftreten ist ein Indiz für tierische Übeltäter. Stellt sich die Frage – welches Tier war es? Ist der Schuldige erst einmal identifiziert, sind effektive Gegenmaßnahmen möglich. Wie Sie dem Übeltäter auf die Schliche kommen, seinem Treiben einen Riegel vorschieben und den Rasen fachgerecht reparieren, erfahren Sie hier.

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Erkennungsmerkmale

Erkennungsmerkmale weisen auf die Tierart hin

Eine Vielzahl tierischer Gartenbewohner reklamiert den Rasen für sich als Nahrungsquelle. Primär während der Vegetationsperiode tritt das Phänomen der Löcher im Rasen auf, weil sich vom Frühling bis zum Herbst die Beute bis knapp unter die Grasnarbe hervorwagt. Fallen im Oktober und November die Temperaturen, wird die Grünfläche als Jagdrevier uninteressant oder die Missetäter ziehen sich zum Winterschlaf zurück.

Die Übeltäter auf frischer Tat zu ertappen ist ein seltener Zufall oder bedarf schlafraubender Überwachungsaktionen. Glücklicherweise gibt es eindeutige Erkennungsmerkmale, anhand derer Sie die Tierart identifizieren, um wirksame Gegenmaßnahmen einzuleiten. Der folgende Überblick nennt die maßgeblichen Anhaltspunkte.

Waschbär

  • oberflächlich zerkratzte Grasnarbe

Igel

Mäuse

  • Löcher von 5 bis 8 cm Durchmesser münden in einen Gang, mit und ohne Erdhaufen

Ratten

  • bis zu 20 cm große Löcher als Eingang zu einem Tunnelsystem, zumeist ohne Erdaufschüttung

Während die genannten Indizien in adäquate Vorkehrungen münden, stimmen zahlreiche, winzige Löcher in Verbindung und 2 bis 3 mm hohen Erdhaufen den erfahrenen Hausgärtner zufrieden. Vornehmlich nach einem Regenguss hinterlassen Regenwürmer diese Spuren, was auf ein reges Bodenleben und eine fruchtbares, lockeres und gesundes Erdreich hinweist. Wo die emsigen Bodenorganismen einen Rasen meiden und nicht durchlüften, sind Verdichtungen, Staunässe und Moosverfilzungen vorprogrammiert.

Löcher im Rasen haben unterschiedliche Ursachen

Gegenmaßnahmen

Die identifizierte Tierart definiert das Ausmaß der Gegenmaßnahmen, denn Löcher im Rasen muss niemand tolerieren. Allerdings gestaltet sich die Abwehr geschützter Igel und harmloser Waschbären anders, als die Bekämpfung schädlicher Mäuse und gefürchteter Ratten.

Waschbär

Da Waschbären keine Löcher im Rasen verursachen, entfallen zumindest an dieser Stelle aufwändige Abwehr- und Bekämpfungsmaßnahmen. Darüber hinaus hat die Erfahrung gezeigt, dass es in der Regel bei einem einmaligen Besuch auf der Grünfläche bleibt. Allerdings ist zu befürchten, dass sich der begabte Kletterkünstler einen Weg in Ihr Heim sucht, weil er hier so manche Köstlichkeit wittert. Einen angekratzten Rasen sollten Sie daher zum Anlass nehmen, das Wohnhaus vor dem gefräßigen und maskierten Eindringling zu schützen.

Igel

In der Nacht rückt die Igelfamilie an, um sich im Rasen auf die Suche nach Käfern, Spinnen, Larven und andere Insekten zu begeben. Dabei gehen die stacheligen Gesellen nicht zimperlich vor und hinterlassen einen durchlöcherten Rasen. Da diese Nützlinge als Schädlingsvertilger im Nutzgarten gerne gesehen sind und zugleich unter Naturschutz stehen, rücken sanfte Abwehrmethoden in den Fokus.

Die folgenden Maßnahmen streben an, das Interesse der Stacheligel auf andere Areale umzulenken:

  • den Rasen umzäunen mit engmaschigem Kaninchendraht
  • an abgelegenen Stellen Laubhaufen oder Fallobst aufschichten
  • von Igeln begehrte Schädlinge, wie Schnecken und Engerlinge im Rasen bekämpfen
  • rund um den Rasen Lampen mit Bewegungsmeldern installieren

In den meisten Fällen wandert die Igelfamilie in der Nacht von benachbarten Grundstücken ein. Können Sie sich nicht mit der Anwesenheit von Igeln im Garten arrangieren, sollte den nächtlichen Gästen generell der Zugang verwehrt werden. Machen Sie sich daher auf die Suche nach dem Durchschlupf in Ihrer Einfriedung, um diesen zu verbarrikadieren. Da die Igel nicht klettern oder springen können, wird Ihr Rasen als Jagdrevier uninteressant.

Wühlmäuse

Im ökologisch bewirtschafteten Garten wird jegliches Leben respektiert. Das gilt auch für Schädlinge, wie Wühlmäuse und Artgenossen, solange sich der Schaden in Grenzen hält. Somit werden Mäuse nicht gleich mit Tod bestraft, wenn sie Löcher im Rasen verursachen. Um die Plagegeister aus dem Garten zu vertreiben, wird ein Angriff auf deren empfindlichen Geruchssinn gestartet.

Das gelingt mit verschiedenen, stinkenden Flüssigkeiten, wie Buttersäure, Terpentin oder Essigessenz. Tränken Sie damit alte Lappen und stopfen diese in alle Löcher im Rasen. Kostspielige Vergrämungsmethoden, wie Ultraschall-Geräte, haben sich hingegen als unwirksam herausgestellt.

Ratten

Sind Ratten für die Löcher im Rasen verantwortlich, haben Sie es mit einer völlig anderen Dimension eines Schädlingsbefalls zu tun. Da die Nagetiere lebensbedrohliche Krankheiten übertragen können, unterliegt ein Rattenbefall der behördlichen Meldepflicht. Als Grundstückseigentümer sind Sie gemäß Infektionsschutzgesetz und Ortsrecht zu einer Bekämpfung verpflichtet. Als Mieter sollten Sie den Eigentümer zeitnah über den Befall in Kenntnis setzen. Idealerweise wird ein fachkundiger Schädlingsbekämpfer beauftragt. Im frühen Befallsstadium mit einzelnen Tieren besteht die Option, Rattenfallen aufzustellen.

Der Einsatz von Rattengift ist hochproblematisch, kann sich dennoch unter hohem Befallsdruck als unumgänglich erweisen. Oberste Prämisse ist, giftige Fraßköder ausschließlich in Köderboxen auszulegen, zum Schutz für Kinder und Haustiere. Die Köderboxen werden täglich kontrolliert und aufgefüllt, um einen effektiven Bekämpfungserfolg sicherzustellen.

Da die Mitglieder eines Rudels immer wieder Ihren Rasen heimsuchen, können Sie nur so alle Tiere vernichten. Legen Sie die Köder nur dort aus, wo sich tatsächlich Löcher im Rasen befinden. Fernerhin sollten alle Kadaver zeitnah entsorgt werden, damit sich Hund und Katze nicht über die Hintertüre ebenfalls vergiften.

Reparieren von Rasenlöchern

Damit Ihr verwüsteter Rasen in altem Glanz erstrahlt, werden die Lücken geschlossen mithilfe einer Nachsaat oder eines Rasenpflasters. Unabhängig davon, für welche Methode Sie sich entscheiden, stellt eine umsichtige Vorbereitung des Bodens den gewünschten Erfolg sicher.

So gehen Sie richtig vor:

  • an einem trockenen Tag den Rasen mähen
  • wahlweise die gesamte Grünfläche oder die einzelnen Lücken von Hand oder mechanisch vertikutieren
  • die Rasenfläche abkehren
Rasen mähen an einem trockenen Tag

Die ausgekämmten Stellen bestreuen Sie dünn mit einem Mix aus gesiebtem Kompost, Sand und Hornmehl. Anschließend verfestigen Sie die Fläche mit der Rasenwalze. Kleinere Stellen drücken Sie mit einem Brett leicht an. Dieser Unterbau garantiert, dass Rasensamen oder Rasenpflaster zuverlässig verwurzeln.

Reparieren mit Rasensamen

Haben Sie bei der Neuanlage des Rasens daran gedacht, einen Vorrat des Saatguts aufzubewahren? Dann ist dies die ideale Lösung, die Löcher im Rasen so zu reparieren, dass ein harmonisches Erscheinungsbild des grünen Teppichs gewahrt bleibt. Andernfalls greifen Sie auf spezielles Saatgut aus dem Fachhandel zurück, das sich an die bestehende Grünfläche anpasst.

Rasensamen

So schließen Sie die Löcher im Rasen per Nachsaat:

  • Rasensamen von Hand oder mit dem Streuwagen ausbringen
  • die lichtkeimenden Samen nur leicht in die Erde einharken
  • das Saatbeet walzen oder mit dem flachen Spaten andrücken

Im letzten Arbeitsschritt wässern Sie die reparierte Grünfläche mit feiner Brause. Eine gut sichtbare Kennzeichnung verhindert, dass jemand den nachgesäten Rasen betritt.

Rasensamen ausbringen

Reparieren mit Rasenpflaster

Bis sich die Rasenlücken nach einer Aussaat schließen, ist ein wenig Geduld gefragt. Schneller geht es mit Rasenpflaster aus Rollrasen.

So funktioniert es:

  • Rollrasen-Pflaster am Tag der Anlieferung verlegen
  • das erste Rasenstück entlang einer geraden Kante ausrichten
  • das grüne Pflaster mit einem extra scharfen Messer passend zuschneiden
löchrigen Rasen mit Rollrasen reparieren

Bitte betreten Sie bereits verlegten Rollrasen erst dann, wenn Sie ein flaches Brett darauf ausgelegt haben. Sind alle Lücken geschlossen, walzen und wässern Sie das neue Grün. Damit Fertigrasen gut anwächst, wässern Sie in den ersten 2 Wochen im Abstand von 2 Tagen.

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