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Ist die Yucca-Palme giftig? Infos für Menschen und Haustiere

Viele Menschen fragen sich, ob die Yucca-Palme giftig ist. ‚Jein‘ lautet die treffendste Antwort darauf. Was die edle Pflanze unter Umständen gefährlich machen kann, erklärt dieser Beitrag.

Video-Tipp

Auf den Punkt gebracht

  • Yucca-Palme prinzipiell weder giftig noch harmlos
  • Pflanze enthält potenziell schädigende Saponine
  • Verzehr sämtlicher Bestandteile unbedingt vermeiden
  • Vorsicht bei den scharfkantigen Blättern der Pflanze
  • Vergiftungs- und Verletzungsgefahr bei Kindern/Tieren
  • dann besser auf Yucca-Palmen zuhause verzichten

Giftigkeit

Experten sind sich (noch) nicht einig, was die Giftigkeit der Yucca-Palme betrifft (die im Übrigen eigentlich gar keine Palme, sondern ein Agavengewächs ist). Bis dato wurde weder explizit bestätigt, dass die Pflanze giftige Wirkung hat, noch eine klare Entwarnung ausgesprochen. Wer mit Kindern oder Haustieren lebt, kann aber davon ausgehen, dass die schöne Yucca schon mit gewissen Risiken und Gefahren für die geliebten Wesen verbunden ist.

Yucca-Palme enthält kritische Inhaltsstoffe

Giftstoffe

Vom Botaniker, Toxikologen oder Tierarzt bis hin zum Haustierbesitzer, Gärtner oder Elternteil werden ganz unterschiedliche Ansichten vertreten. Die einen sagen, die Yucca-Palme sei nicht giftig. Andere hingegen raten ausdrücklich davon ab, das Gewächs in einem Haushalt mit Kleinkindern oder Tieren zu halten.

Tipp: Im Allgemeinen gilt die Yucca-Palme als ungiftig. Dennoch sollte man im Umgang mit ihr manche Dinge beachten. Sowohl innere als auch äußere Eigenschaften der Pflanze haben das Potenzial, Schäden bei Mensch und Tier hervorzurufen.

Saponine

Saponine sind wesentliche Inhaltsstoffe der Yucca-Palme (im Stamm und in den Blättern). Sie gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen. Konkret handelt es sich dabei um eine Gruppe der so bezeichneten Glycoside. Das Hauptcharakteristikum derselben: Werden sie in wässriger Lösung geschüttelt, bilden sie einen Schaum.

Verantwortlich dafür zeichnet die Zusammensetzung aus:

  • einem lipohilen und
  • einem hydrophilen Teil
Stamm der Yucca-Palme

Das heißt:

Ein Teil des Saponinmoleküls ist fettlöslich (lipophil), der andere wasserlöslich (hydrophil). Man kann sich den Effekt wie bei einer Seife vorstellen. Dies untermauert auch der Name – Sapo ist nämlich der lateinische Begriff für Seife. Saponine schmecken in der Regel bitter.

Es wird davon ausgegangen, dass Saponine der Yucca-Palme (und auch anderen Pflanzen) als sogenannte Defensivstoffe dienen. Anders ausgedrückt: Sie sollen das Gewächs vor Krankheiten schützen. Studien zufolge wirken die Stoffe antifungal (gegen Pilze) und antimikrobiell (hemmen Bakterien).

Giftwirkung

Worauf es aber eigentlich ankommt: In Bezug auf Säugetiere (zu denen bekanntlich auch der Mensch zählt) gelten Saponine als schädlich und gleichzeitig auch als vorteilhaft.

(Mögliche) Vorteile:

  • sind antibiotisch und immunstimulierend
  • helfen bei der Bekämpfung eines Pilzbefalls
  • senken zum Teil den Cholesterinspiegel
  • wirken gegen Zahnkaries und Bleivergiftungen

(Mögliche) Nachteile:

  • reizen die Schleimhäute mitunter schwer
  • können Entzündungen auslösen
  • schwächen zum Teil das Immunsystem
  • führen zu Darmproblemen und Durchfall
  • zersetzen mitunter die roten Blutkörperchen
  • können die Niere schwer schädigen

Hinweis: Die potenziellen Schädigungen durch Saponine sind die bedeutendsten Gründe dafür, dass die Yucca-Palme immer wieder als giftig bzw. nicht ungefährlich eingestuft wird.

Wie bei allen kritischen Stoffen ist es auch bei Saponinen so, dass erst ab einer gewissen Verzehrmenge  Vergiftungen und Symptome auftreten (können). Genaue Angaben dazu liegen nicht vor. Doch es lässt sich mit Sicherheit sagen, dass die Toleranz bei Kleinkindern und Haustieren deutlich geringer ist als bei erwachsenen Menschen.

Kurzum:

Bei Babys, Kindern, Katzen, Hunden, Meerschweinchen, Vögeln etc. reichen häufig schon minimale Mengen aus, um Beschwerden hervorzurufen. Ernsthafte Erkrankungen oder schwerwiegende Folgen sind jedoch selten.

Stamm der Yucca-Palme

Typische Symptome einer Vergiftung bei Tieren:

  • Speichelfluss
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Apathie

Wer diese oder andere seltsame Verhaltensweisen bei seinem Haustier bemerkt und eine Yucca-Palme zuhause hat, sollte rasch einen Tierarzt aufsuchen und die Pflanze im Gespräch mit dem Doktor erwähnen. Dies beschleunigt eventuell die Diagnose und Behandlung.

Wichtig: Die Yucca-Palme ist eine Zierpflanze und NICHT zum Verzehr geeignet. Das Berühren der Pflanze ist unbedenklich. Man sollte sie nur nicht verzehren.

Verletzungsgefahr

Es gibt noch einen zweiten Punkt, der ausschlaggebend dafür ist, dass die Yucca-Palme nicht als völlig harmlos angesehen wird: Die scharfkantigen Blätter können leichte bis starke Verletzungen auslösen, wenn man im Umgang mit ihnen unvorsichtig agiert. Schnittwunden an den Händen oder auch im Gesicht, etwa im Mund bzw. der Schnauze, sind mögliche Folgen.

Kleinkinder

Das Immunsystem von Babys und kleinen Kindern ist noch nicht vollständig ausgebildet. Deshalb können die Heranwachsenden potenziell schädlichen Stoffen wenig bis gar nichts entgegensetzen. Somit besteht hier das Risiko, dass Saponine schnell zu Symptomen wie Magen-Darm-Beschwerden führen.

Daraus folgt:

Am besten verzichtet man ganz auf Yucca-Palmen im Eigenheim, wenn Babys und/oder kleine Kinder mit im Haushalt leben. Wer dennoch nicht auf die schönen Pflanzen verzichten möchte, sollte die Gewächse möglichst so platzieren, dass die Kids nicht herankommen können. Zudem ist wichtig, den Nachwuchs stets im Auge zu behalten, wenn er sich im Raum mit den Yucca-Palmen aufhält.

Tipp: Das Schädigungsrisiko bezieht sich sowohl auf das sorglose Herumkauen an den Bestandteilen der Pflanze als auch auf unkontrollierte Bewegungen mit den Händchen, die blutige Wunden nach sich ziehen können.

Haustiere

In der freien Natur kommt es so gut wie gar nicht vor, dass Katzen oder Hunde Pflanzen verzehren, die giftig für sie sind. Der Instinkt verrät ihnen, wovon sie besser die Pfoten lassen sollten.

Yucca-Palme kann gesundheitsschädlich sein

Anders sieht die Sache bei „richtigen“ Haustieren aus: Sie sind quasi gezwungen, sich mit den Dingen zu beschäftigen, die um sie herum sind. Und da Stubentiger und Fellnasen kleinen Kindern in puncto Neugierde in nichts nachstehen, kann es durchaus passieren, dass sie dann und wann mit Zimmer- oder auch Gartenpflanzen spielen, also daran herumkauen oder -kratzen.

Mögliche Folgen des gefährlichen Spieltriebs:

  • Vergiftung mit Magen-Darm-Beschwerden
  • unangenehme Entzündungen (Saponine)
  • Wunden im Mund (durch Kauen der Blätter)
  • Verletzungen an den Pfoten oder im Gesicht (Verletzungen im Gesicht können dann zutage treten, wenn etwa eine Katze intensiv an den scharfkantigen Blättern der Yucca-Palme schmeichelt)

Somit empfiehlt es sich auch für Menschen, die Haustiere halten, eher auf Yucca-Palmen zu verzichten oder sie wiederum unerreichbar aufzustellen. Doch das ist gerade bei Katzen und Hunden, die sehr beweglich und erfinderisch sein können, kaum realisierbar.

Quellen:

https://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Yucca/yucca.html

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