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Ist Rosmarin winterhart? Diese Sorten überstehen Frost

Ist Rosmarin winterhart? Diese Sorten überstehen Frost

Seit vielen Jahren ist Rosmarin aus deutschen Küchen nicht mehr wegzudenken. Auch findet sich das mediterrane Küchenkraut immer öfter in deutschen Gärten oder auf dem Balkon bzw. der Terrasse. Als mediterrane Pflanze ist Rosmarin nicht wirklich winterhart. Trotzdem gilt für die Überwinterung: Rosmarin ist nicht gleich Rosmarin, es kommt auf die Sorte an.

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Herkunft

Das beliebte Küchenkraut, botanisch Rosmarinus officinalis, ist eine von zwei Arten aus der Gattung Rosmarinus.

In der Botanik werden folgende Unterarten unterschieden:

  • Rosmarinus officinalis subsp. officinalis
  • Rosmarinus officinalis subsp. palaui
  • Rosmarinus officinalis subsp. valentinus
Rosmarin gibt es in verschiedenen Sorten

Alle Arten kommen vor allem im westlichen und zentralen Mittelmeerraum vor. Im östlichen Mittelmeerraum und am Schwarzen Meer wird die Pflanze seit der Antike kultiviert. Seine erste Erwähnung in Mitteleuropa findet das Küchenkraut bereits im 9. Jahrhundert.

Überwintern

Rosmarin gehört zu den mehrjährigen Pflanzen. Je nach Verbrauch (Ernte), Standort und Pflege kann er also ein Begleiter über einige Jahre sein. Wie er unsere Winter am besten übersteht, hängt von der Sorte ab. Grundsätzlich lässt sich Rosmarin in drei Überwinterungsgruppen einteilen.

  • (bedingt) winterharte Sorten
  • winterfeste Sorten
  • weder winterharte noch winterfeste Sorten (empfindliche Sorten)

Tipp: Egal, zu welcher Sorte Rosmarin gehört, im Winter darf nicht gedüngt werden.

Frostbeständigkeit

Geht es um die Überwinterung von Pflanzen, tauchen immer wieder die beiden Begriffe „winterfest“ und „winterhart“ auf, auch beim Rosmarin. Obwohl beide Begriffe eine Frostbeständigkeit suggerieren, überstehen nur winterharte Pflanze den deutschen Winter im Freien.

Rosmarin, Rosmarinus officinalis
Rosmarin, Rosmarinus officinalis

Für die Überwinterung des Rosmarins bedeutet dies:

  • nur wenige winterharte Sorten
  • viele winterfeste Sorten

Sorten

Da es nur wenige, wirklich winterharte Sorten gibt, sollten Sie sich beim Kauf an den Sorten orientieren.

Zu den winterharten Sorten gehören die Folgenden:

  • Veitshöchheimer Rosmarin (spezielle Züchtung für deutsche Verhältnisse)
  • Blue Winter (bis minus 20 Grad Celsius)
  • Arp (äußerst unempfindlich gegenüber Frost)
  • Hill Hardy (bedingt winterhart, braucht Schutz)
Rosmarin, Rosmarinus officinalis
Rosmarin, Rosmarinus officinalis

Tipp: Kommt Rosmarin aus dem Topf vom Supermarkt, handelt es sich in den meisten Fällen um eine nicht winterharte Sorte. Kaufen Sie winterharten Rosmarin besser in einer Gärtnerei.

Winterharte Sorten halten Kälteperioden, je nach Sorte, zwischen minus 15 und minus 22 Grad Celsius aus. Winterfeste Sorten vertragen Temperaturen um den Gefrierpunkt. Fallen die Minusgrade in den einstelligen Bereich brauchen sie bereits einen entsprechenden Schutz.

Auf keinen Fall darf während des Winters geerntet werden. Die Erntezeit endet bereits Mitte August, da über die Schnittstellen Kälte eindringen kann.

Rosmarin, Rosmarinus officinalis
Rosmarin, Rosmarinus officinalis

Tipp: Winterfeste Sorten sollten nur in den deutschen Weibauregionen bzw. in den milden Klimazonen den Winter im Freien mit einem Kälteschutz aus Laub und Reisig verbringen. In allen anderen Gegenden sollten sie im Topf bei 10 Grad Celsius überwintern.

Standort

Während des Winters dürfen weder die Zweige noch die Wurzeln der Pflanzen erfrieren. Auch braucht Rosmarin im Winter viel Sonne. Ideale Standortorte für den Rosmarin sind wie folgt.

  • vollsonnige Südlagen
  • vor Wänden oder Hausmauern (strahlen Wärme ab)
Rosmarin, Rosmarinus officinalis
Rosmarin, Rosmarinus officinalis

Alter

Junger Rosmarin ist weitaus empfindlicher gegenüber Frost und Kälte als ältere Pflanzen. Erst ab einem Alter von drei Jahren, wenn die Pflanze tief im Erdreich verwurzelt ist, kann sie die kalte Jahreszeit gut überstehen.

Daher sollten Jungpflanzen wie winterfeste Rosmarinsorten:

  • im Topf überwintern
  • frostfrei
  • bei Temperaturen um 10 Grad Celsius

Tipp: Ältere Pflanzen freuen sich über einen Kälteschutz aus Reisig und Laub. Achten Sie dabei auf ausreichende Luftzirkulation, denn eine hohe Luftfeuchtigkeit verträgt Rosmarin nicht.

Im Topf überwintern

Winterharter Rosmarin kann natürlich auch im Topf gezogen werden. Mit dem entsprechenden Schutz können die Pflanzen sogar im Freien an einem geschützten Standort überwintern. Allerdings verträgt er dann keine Standortortwechsel zwischen Drinnen und Draußen. Hat man ihn aus Sorge doch nach Drinnen geholt, sollte er auch Drinnen bleiben dürfen. Denn er ist dann an die wärmeren Temperaturen im Haus gewöhnt und kommt mit den kalten Temperaturen im Freien nicht mehr zu recht.

Rosmarin im Topf überwintern

Zu den wichtigsten Maßnahmen für die Überwinterung im Freien gehört ein Schutz vor:

  • Sonne
  • Nässe und Kälte

Sonnenschutz

Obwohl Rosmarin ein Sonnenanbeter ist, tut ihm starke Sonneneinstrahlung im Winter nicht gut, weil dann viel Wasser über die Blätter verdunstet. Bekommt er dann keine Wasserzufuhr, vertrocknet er.

Nässe und Kälte

Um das Eindringen von Nässe und Kälte zu vermeiden, sollten Sie Rosmarin von unten und oben schützen.

Für den Schutz „von unten“ stellen Sie den Topf im Winter auf eine Styropormatte oder ein dickeres Holzbrett. So können Kälte und Nässe nicht eindringen. Achten Sie auch darauf, dass der Topf am Boden nicht fest friert. Für den Schutz „von oben“ decken Sie das Erdreich mit Laub oder Reisig ab, denn zu viel Feuchtigkeit kann zu Fäulnis im Wurzelbereich und in der Folge zum Absterben der Pflanze führen.

Rosmarin braucht die richtige Winterpflege

Kündigt sich starker oder Dauerregen an, muss die Pflanze mit einem Gestell plus Abdeckplane zusätzlich vor Nässe geschützt werden. Ein guter Schutz vor Regen ist auch ein kleines Vordach an Balkon oder Terrasse. Bei großen Pflanzen sollten Sie auch die Zweige schützen. Dies gelingt am besten, wenn die Pflanzen „unter die Haube kommt“.

Als Hauben eignen sich:

  • Jute-Abdeckungen
  • Kunststoffvliese
  • fixierte Bambusmatten
  • Kokosteppiche

Pflege

Obwohl Rosmarin bei der Überwinterung im Topf im Freien vor Nässe geschützt werden sollte, muss er von Zeit zu Zeit gegossen werden.

Ist der Rosmarin „unter die Haube gekommen“, muss sie regelmäßig, an frostfreien Tagen zum Durchlüften abgenommen werden.

Rosmarin richtig vor Kälte schützen

Tipp: Das Durchlüften ist auch eine Gelegenheit die Pflanze auf Frostschäden zu untersuchen.

Ende der Überwinterung

Steigen im Frühling die Temperaturen wieder dauerhaft über Null Grad Celsius kann der Winterschutz entfernt werden. Bei Rosmarinen, die unter der Haube überwintert haben, sollten Sie die Haube anfangs nur für einige Stunden entfernen, damit sich die Pflanze wieder an die neuen klimatischen Verhältnisse gewöhnen kann.

Kälte- und frostempfindliche Rosmarine

Während winterharte und, je nach Region, auch winterfeste Rosmarine im Freien überwintern können, überstehen viele Sorten, darunter „Salem“ oder „Pinien Rosmarin“ den deutschen Winter nicht im Freien. Sie sind nicht einmal winterfest. Deshalb werden sie auch im Topf kultiviert.

Da alle Rosmarinsorten die Sonne lieben, sollten auch kälteempfindliche Sorten den Sommer über im Freien stehen. Eine Kultivierung als reine Zimmerpflanze ist nicht empfehlenswert, da die meisten Wohnungen, auch helle, für die Pflanze zu dunkel sind. Deswegen ist auch die Fensterbank im Sommer kein idealer Standort.

Rosmarin, Rosmarinus officinalis
Rosmarin, Rosmarinus officinalis

Das ideale Winterquartier für Topfrosmarin:

  • ist hell
  • hat eine Temperatur zwischen 4 und 12 Grad Celsius

Als Standorte eignen sich zum Beispiel:

  • Treppenhaus
  • Garten- oder Gewächshaus
  • heller Keller
  • wenig beheiztes Schlafzimmer

Tipp: Ist der Winter mild, kann Topfrosmarin auch im Freien überwintern. Dann muss der Topf allerdings mit einer Schutzfolie umwickelt, und die Pflanze mit Reisig geschützt werden.

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