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Ist die Efeutute giftig für Kinder & Haustiere?

Ist die Efeutute giftig für Kinder & Haustiere? Risiken und Maßnahmen

Die Efeutute wächst als Kletterpflanze und bildet herzförmige Blätter sowie die charakteristischen Luftwurzeln aus. Dank ihrer geringen Ansprüche an Licht, Wasser und Dünger gedeiht sie in der Regel auch bei Menschen ohne grünen Daumen. Ob die Efeutute für Menschen und Haustiere giftig ist, erfahren Sie hier.

Video-Tipp

Für Kinder & Haustiere

Efeututen (Epipremnum aureum) sind für alle Haustiere sowie für Kinder giftig. Dies gilt für Hunde, Katzen, Kleintiere (Hasen, Meerschweinchen, Hamster, etc…) und Vögel.

Efeututen (Epipremnum)

Für Kleintiere gilt dasselbe wie für Babys:

Sobald die Töpfe an höher gelegenen Standorten aufgestellt werden, geht für diese Tiere keine Gefahr mehr von den Pflanzensäften aus. Bei Vögeln ist lediglich zu beachten, dass die Pflanze vor einem Freiflug in ein anderes Zimmer gebracht wird.

Hunde und Katzen

Nicht so einfach ist die Vorgehensweise bei Hunden und Katzen. Gerade Katzen neigen dazu, gerne an Zimmerpflanzen herumzukauen. Außerdem ist für sie praktisch jede Ecke einer Wohnung, bis hin zu hohen Schränken, mit einer Leichtigkeit zu erreichen. Im Sinne der Gesundheit Ihrer Haustiere sollten Sie daher gerade in einem Katzenhaushalt auf die Pflege von Efeutute verzichten.

Auch manche Hunde kauen gerne auf Pflanzen herum oder springen auf Möbel, allerdings sind beide Verhaltensweisen bei weitem nicht so verbreitet wie bei Katzen. Letztendlich kennen Sie ihren tierischen Mitbewohner am besten und können entscheiden, ob er Gefallen an Pflanzen findet oder nicht. Sollten Sie aber auch nur die geringsten Zweifel hegen, dann sollten Sie auch in diesem Fall etwaige Efeututen aus der gemeinsamen Wohnung entfernen.

Giftstoff

Die Aronstabgewächse tragen hohe Mengen aus Calicumoxalat in sich, ein Salz der Oxalsäure. Während beide Verbindungen in fast allen Pflanzen und demnach auch in unserer Nahrung zu finden sind, ist es die hohe Konzentration in dieser Familie, die sie für Mensch und Tier giftig werden lassen. Ebenfalls in den Aronstabgewächsen zu finden ist der sogar nach ihnen benannte Scharfstoff Aroin.

Efeutute (Epipremnum aureum)

Wirkungsweise des Gifts

Bei Hautberührung löste der Pflanzensaft Hautreizungen und Entzündungen aus. Wesentlich schlimmer wirkt sich ein Verschlucken von Pflanzenteilen aus. Sowohl bei Mensch als auch bei Tier machen sich dann folgende Symptome bemerkbar.

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Kopfweh
  • Herzrasen
  • Schwindel
  • bis hin zu Ohnmacht in besonders schweren Fällen

Je nach eingenommener Menge, Gewicht und Vorerkrankungen des Patienten können sich die Symptome der Vergiftung in unterschiedlicher Stärke auswirken. Während sich die Einnahme bei einem gesunden Erwachsen eher mild auswirkt, kann Efeutute besonders für Babys und kleinere Haustiere sehr gefährlich werden.

Erste Hilfe

Sollten Sie, Ihre Kinder oder Ihre Haustiere mit dem Pflanzensaft der Efeutute in Kontakt gekommen sein, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Je nach Schwere der Vergiftung sind folgende Telefonnummern für den Erstkontakt von Bedeutung.

  • Aus Deutschland: Giftzentrale Bonn 0228 / 19 240
  • Aus Österreich: Vergiftungsinformationszentrale 01 /406 4343
  • Aus der Schweiz: Tox Info Suisse 145
  • Internationaler Euro Notruf: 112

Erwähnen Sie am Telefon unbedingt um welche Pflanze (Efeutute bzw. Epipremnum) es sich handelt, wer betroffen ist (Alter, Gewicht, Vorerkrankungen), wann und wieviel bereits eingenommen wurde und welche Symptome sichtbar sind. Behalten Sie in jedem Fall unbedingt die Ruhe! Bei Vergiftungen von Haustieren kontaktieren Sie bitte umgehend Ihren Tierarzt.

Pflanzenpflege

Die Efeutute erfreut sich vor allem deswegen großer Beliebtheit, weil sie leicht in der Pflege und auch in der Vermehrung ist. Schon mit einfachen Stecklingen lassen sich schnell neue Pflanzen ziehen. Hier schleicht sich aber auch eine nicht unwesentliche Gefahr ein.

  • Beachten Sie, dass die Efeutute in ALLEN Pflanzenteilen giftig ist!

Insbesondere sollte der Pflanzensaft vermieden werden. Kontakt mit der Haut oder gar Verschlucken des Pflanzensafts oder Teilen der Pflanze kann zu gesundheitlichen Problemen führen. Tragen Sie also bei der Pflanzenpflege stets Handschuhe.

Steckling einer Efeutute
Die Vermehrung der Efeutute erfolgt ganz leicht über Stecklinge

Vorsichtsmaßnahmen

Sollten Sie dennoch nicht auf Efeututen im gemeinsamen Haushalt mit Tieren und Kindern verzichten wollen, dann achten Sie bitte darauf, dass diese nicht mit den Pflanzen in Berührung kommen können. Stellen Sie den Topf an eine unerreichbaren Standort, am besten hoch hinauf oder in Zimmern, die den Tieren bzw. Kindern nicht zugänglich sind. Auch als Hängepflanze machen sich die Efeututen gut.

Efeutute als Hängepflanze

Herabgefallen Blätter sollten Sie immer umgehend entfernen. Achten Sie auch darauf, dass von den Blättern keine Flüssigkeit herabtropft. Dies ist kein Wasser, sondern der giftige Pflanzensaft. Dieser kann vor allem krabbelnden Babys zum Verhängnis werden. Vergessen Sie nicht, dass Babys gerne alles in ihren Mund stecken. Aufgrund ihres geringen Gewichts ist aber die Efeutute für sie besonders giftig.

Aquaristik

Nach all den Hiobsbotschaften sollte zum Schluss auch noch eine durchaus positive Eigenschaft der Efeutute Erwähnung finden. Erfahrene Aquarianer nämlich bedienen sich durchaus gerne dieser Pflanze, die von allen anderen Haustierbesitzern eher gescheut wird. Über offene Becken werden Töpfe mit Efeututen gestellt, um die Luftwurzeln in das Aquarium hineinragen zu lassen. Diese tragen erheblich zur Verbesserung der Wasserqualität bei, und das auf rein biologischem Wege. Fischen werden die Pflanzensäfte in dieser Konstellation nicht gefährlich.

Auch hier gilt allerdings:

Wenn sich im selben Haushalt auch andere Haustiere oder Kinder aufhalten, sollten Sie auf obige Hinweise achten oder im Zweifelsfall ganz auf die Pflege von Efeututen verzichten.

Quellen:

http://www.gizbonn.de/285.0.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Efeutute

https://www.botanikus.de/Botanik3/Ordnung/Efeutute/efeutute.html

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