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Ist Blaukorn giftig? Risiken für Kinder, Hunde und Katzen

Ist Blaukorn giftig? Risiken für Kinder, Hunde und Katzen

Pflanzen brauchen Sonne, Wasser und Dünger, damit sie ihre volle Pracht entfalten können. Für viele Menschen ist Blaukorn das Düngemittel ihrer Wahl. Dieses wird jedoch rein chemisch erzeugt und stellt eine Gefahr für die Gesundheit von Mensch und Tier dar. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Verwendung des Kunstdüngers achten müssen und stellen Ihnen natürliche Alternativen vor.

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Inhaltsstoffe

Blaukorn ist ein chemischer Mineraldünger aus Stickstoff, Magnesium, Phosphor und Kalium. Er fördert das Pflanzenwachstum und sorgt bei regelmäßiger Anwendung für eine reiche Ernte. Dieser Volldünger wird vor allem wegen seiner einfachen Handhabung geschätzt. Zunächst werden die blauen Granulatkügelchen gleichmäßig im Beet oder auf dem Gartenboden verteilt. In Verbindung mit Wasser lösen sie sich auf und geben ihre Nährstoffe optimal dosiert an die umliegenden Pflanzen ab. Allerdings enthält der chemisch hergestellte Dünger kein organisches Material und bietet damit den Kleinstlebewesen im Garten keine Nahrung. Die mikroskopisch kleinen Bodenbewohner sind aber eine Grundvoraussetzung für die Fruchtbarkeit des Bodens, da sie für die Humusbildung verantwortlich sind und zudem die Bodenstruktur dauerhaft im Gleichgewicht halten.

Blaukorn im Bett mit einer Gartenschaufel unterheben

Deshalb verwenden Biogärtner ausschließlich organischen Dünger.

Giftigkeit

Blaukorn kann bei direktem Kontakt mit der Haut oder den Augen starke Reizungen auslösen. Wird es aus Versehen verschluckt, treten in der Regel akute Vergiftungserscheinungen auf. Folgende Symptome konnten nach einer Aufnahme des chemischen Düngers bereits beobachtet werden.

  • Magenkrämpfe
  • Erbrechen
  • blutiger Durchfall
  • Atembeschwerden
  • Kreislaufprobleme
  • Kollaps
Blaukorn ist ein chemischer Mineraldünger

In hohen Dosierungen kann der Kunstdünger sogar zum Koma führen. Die leuchtend blaue Farbe des Düngemittels spricht vor allem Babys und Kleinkinder an, welche die bunten Kügelchen voller Neugierde anfassen oder in den Mund stecken. Deshalb müssen Sie Pflanzendünger stets an einem sicheren Ort sowie fest verschlossen aufbewahren.

Risiken für Tiere

Blaukorn, das Sie auf freien Wiesen oder Gartenflächen verstreuen, ist für unsere Haustiere giftig. Auch Wildtiere wie Igel oder Hasen sind gefährdet, wenn sie an den blauen Körnern knabbern. Nach dem Verzehr des Kunstdüngers zeigen viele Tiere akute Magen- und Darmbeschwerden. Die typischen Vergiftungssymptome reichen von Durchfall über Erbrechen bis hin zu Atem- und Kreislaufproblemen. Darüber hinaus können schmerzhafte Hautreizungen oder blaue Verfärbungen der Mundschleimhäute auftreten. Bereits geringe Mengen des Düngemittels, die sich an Hunde- oder Katzenpfoten festsetzen und anschließend abgeleckt werden, lösen lebensbedrohliche Vergiftungserscheinungen aus.

Maßnahmen

Haben Kinder den chemischen Dünger berührt, ohne diesen zu verschlucken, sollten Sie die Haut gründlich mit Wasser abspülen, damit keine Reizungen auftreten. Besteht hingegen der Verdacht, dass Kinder oder Tiere den blauen Kunstdünger verschluckt haben, müssen sofort geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen werden, um bleibende Gesundheitsschäden zu verhindern. Aus diesem Grund sollten Sie unverzüglich ein Arzt oder Veterinär konsultieren. Das medizinisch geschulte Fachpersonal wird im Einzelfall entscheiden, welche Behandlungsschritte gesetzt werden müssen. Keinesfalls sollten Sie versuchen, eigenständig ein induziertes Erbrechen auszulösen.

Blaukorn löst Vergiftungssymptome aus

Hinweis: Aktivkohle, die häufig bei oralen Vergiftungen zum Einsatz kommt, dürfen Sie ebenfalls nur nach Rücksprache mit einem Arzt verabreichen.

Alternativen

Ungiftige Alternativen für biologisch bewirtschaftete Gärten

Wussten Sie, dass der Handel zahlreiche ungiftige Düngesubstrate für Blumenliebhaber und Hobbygärtner bereithält? Organische Naturdünger versorgen Pflanzen mit wertvollen Nährstoffen, ohne die Gesundheit von Mensch und Tier zu gefährden. Eltern sowie Haustierbesitzer sollten auf den Einsatz von Blaukorn verzichten und folgende Alternativen bevorzugen.

  • Kompost
  • Hornspäne
  • Guano
  • Pferdedung
  • Brennnesseldünger
  • Zuckerrüben-Melasse
  • organische Flüssigdünger
Komposter

Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass Blaukorn nicht automatisch giftig wirkt, wenn es fachgerecht verwendet sowie von Kindern oder Haustieren ferngehalten wird.

Quellen:

http://www.gizbonn.de/285.0.html

https://www.kindergesundheit-info.de/themen/sicher-aufwachsen/notfall-infos/giftinformationszentralen-giftnotruf/

http://www.erste-hilfe-beim-hund.de/cgi-php/rel00a.prod/joomla/Joomla_1.6/index.php/blaukorn-vergiftung

http://www.chemie.de/lexikon/Dünger.html

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