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Fleißiges Lieschen überwintern: so übersteht es den Winter

Fleißiges Lieschen überwintern Titel

Die zu den Springkräutern zählende Fleißige Lieschen macht ihrem Namen alle Ehre, denn vom Mai bis in den Spätherbst schiebt sie unermüdlich neue Blüten nach und bildet unter optimalen Bedingungen wahre Blütenteppiche. Allerdings ist das Fleißiges Lieschen nicht winterhart und für die Überwinterung sollte einiges beachtet werden.

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Winterquartier

Im Freien übersteht das Fleißige Lieschen (Impatiens walleriana) den Winter nicht. Auch wenn die Pflanze aufgrund der fehlenden Winterhärte meist nur einjährig kultiviert wird, muss man es nicht zwangsläufig nach der Blüte im Herbst entsorgen. Es ist möglich auch einjährige Springkräuter schadlos über den Winter zu bringen, sodass man auch im nächsten Jahr wieder diese üppige Fülle an prachtvollen Blüten genießen kann. Zumindest ein Fleißiges Lieschen im Kübel oder Blumenkasten lässt sich sehr wohl überwintern. Einige Sorten von Impatiens walleriana blühen sogar im Überwinterungsquartier weiter.

Die meist aus Kreuzungen hervorgegangenen Hybriden erreichen nur relativ geringe Wuchshöhen von 15 bis 30 cm, was das Überwintern erleichtert. Diese auch als Springkräuter oder Edellieschen bekannten, unermüdlichen Dauerblüher sollten frühzeitig, auf jeden Fall aber noch vor dem ersten Frost ins Haus umziehen, denn bereits minimale Minusgrade könnten die empfindlichen Pflänzchen absterben lassen.

Fleißiges Lieschen mit roten Blüten

Am besten bringt man sie ins Winterquartier sobald die Außentemperaturen dauerhaft auf 10 °C oder darunter fallen, was meist schon im September der Fall ist. Wie bei allen Pflanzen, die im Haus überwintern müssen, ist auch bei einem Fleißige Lieschen eine vorausgehende penible Kontrolle auf Krankheiten oder einen möglichen Schädlingsbefall unerlässlich.

Unser Tipp: Wer besonders schöne Exemplare im Garten ausgepflanzt hat, kann auch diese überwintern. Dazu müssen sie aber rechtzeitig ausgegraben, in Töpfe umgesetzt und rein geräumt werden.

Faktoren beim Überwintern

Etwa ab Oktober, wenn die Tage kürzer werden und die Lichtintensität abnimmt, legt das Edellieschen eine Ruhephase ein. Spätestens jetzt wird es Zeit für den Umzug ins Winterquartier:

  • hellen, teilsonnigen und kühlen Raum wählen
  • kaum beheizte Räume optimal (12 bis 15 °C)
  • Wintergarten, Flur, Treppenhaus, Keller, Fensterbrett oder frostsichere Garage gut geeignet
  • ist es zu warm, bilden sich lange kraftlose Geiltriebe, Pflanzen werden unansehnlich
  • der Lichteinfall sollte so hoch wie möglich sein
  • im Südfenster sollte die Möglichkeit einer leichten Beschattung gegeben sein
  • dunkle und beheizte Keller sowie andere dunkle Räumlichkeiten sind ungeeignet
  • zusätzliche Einsatz von Pflanzenlampen kann für höhere Lichtausbeute sorgen
Fleißiges Lieschen am richtigen Ort überwintern

Pflege im Winterquartier

Damit das Fleißige Lieschen den Winter unbeschadet übersteht, benötigt es auch während der kalten Jahreszeit eine höhere Luftfeuchtigkeit. Um dem gerecht zu werden, sollte man es öfters mit handwarmem Wasser besprühen. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen benötigt ein Fleißiges Lieschen auch im Winter die eine oder andere Düngergabe. Allerdings wird während der kompletten Dauer der Überwinterung nur in sehr schwacher Konzentration, beispielsweise mit einem stark verdünnten Flüssigdünger gedüngt und nur etwa alle 6 bis 8 Wochen.

Auch das Gießen wird deutlich heruntergefahren. Man gießt nur mäßig, sodass der Ballen zu keiner Zeit gänzlich austrocknet. Ein dauerhaft zu nasser Boden im Winterquartier hat oft einen Blattverlust zur Folge, was die betreffende Pflanze nachhaltig schädigen kann. Wenn die Pflanzen, aus welchen Gründen auch immer, wärmer überwintert werden, muss in der Regel etwas reichlicher gegossen und gelegentlich gedüngt werden.

Fleißiges Lieschen gehört zu den Springkräutern

Vor Auswintern

Ein zum Überwintern vorgesehenes Fleißiges Lieschen kann man wahlweise vor oder nach der Winterruhe zurückschneiden. Vorwiegend wird jedoch das Ende der Winterruhe dafür genutzt. Dabei kann man die Pflänzchen um bis zu zwei Drittel einkürzen. Zum Schneiden nicht verholzter Triebe bietet sich ein scharfes Messer an. Bereits verholzte Pflanzenteile lassen sich dagegen sehr gut mit einer Gartenschere zurückschneiden. Mit diesen Schnittmaßnahmen kann man eine bessere Verzweigung der Triebe erreichen und so das typisch buschige Erscheinungsbild dieser Springkräuter erhalten. Nach dem Schnitt kann es sinnvoll sein, die Pflanze umzutopfen.

Unser Tipp: Die verwendeten Schnittwerkzeuge sollten immer sehr scharf sein, um Quetschungen und Verletzungen der Pflanzen zu vermeiden.

Vor dem Ausräumen umtopfen

Im zeitigen Frühjahr, wenn die Winterruhe abgeschlossen und der Topf bzw. das Pflanzgefäß stark durchwurzelt ist, sollte man das Fleißige Lieschen in frisches Substrat umzutopfen. Das fördert den neuen Austrieb und regt die Blütenbildung an. Zum Zeitpunkt des Umtopfens sollte das Fleißige Lieschen weder in Blüte stehen noch sollte bereits ein stärkeres Wachstum eingesetzt haben.

Fleißiges Lieschen ist nicht winterhart
  • betreffende Pflanze vorsichtig aus altem Topf nehmen
  • alte, lose Erde vom Ballen entfernen bzw. abschütteln
  • sämtliche abgestorbene, beschädigte oder faulige Wurzelteile herausschneiden
  • neuer Topf nicht viel größer als der alte
  • zwei bis drei Zentimeter mehr im Durchmesser völlig ausreichend
  • dicke Drainageschicht (z.B. aus grobem Kies und Perlite) anlegen
  • darauf gut durchlässiges Substrat einfüllen
  • guten Wasserablauf jederzeit gewährleisten
  • abschließend Pflanze einsetzen, Topf mit Substrat auffüllen, andrücken und angießen

Auswintern

Ein Fleißiges Lieschen sollte weder zu spät eingewintert noch zu früh wieder ausgewintert werden, beides würde ihm vermutlich nachhaltig schaden. Im Garten auspflanzen sollte man es erst, wenn die Temperaturen am Tag, vor allem aber in der Nacht nicht mehr unter 10 °C fallen. Die Gefahr von Nachtfrösten sollte ausgeschlossen sein. Am besten wartet man mit dem Auswintern bis nach den Eisheiligen also etwa bis Mitte Mai, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist. Auch Exemplare im Topf sollten nicht vor Mitte Mai wieder nach draußen. Mit Beginn der Wachstumsphase kann wieder etwas mehr gegossen und mit Austriebsbeginn regelmäßig gedüngt werden.

Fleißiges Lieschen mit rosa Blütenfarbe

Schädlingsbefall im Winterquartier

Unter ungünstigen Bedingungen während der Überwinterung kann es leicht zu einem Befall mit Schädlingen wie Spinnmilben oder Weißer Fliege kommen. Im Anfangsstadium eines Befalls kann sich eine Bekämpfung jedoch durchaus lohnen.

Spinnmilben

Typische Winterschädlinge sind Spinnmilben, die u. a. an feinen weißen Gespinsten auf der Blattunterseite und an weißen Sprenkeln auf der Blattoberseite zu erkennen sind. Im fortgeschrittenen Verlauf trocknen die Blätter durch den Entzug von Pflanzensaft komplett aus und sterben ab.

Spinnmilbenbefall
Spinnmilben

Wird ein Spinnmilbenbefall festgestellt, sollte die betroffene Pflanze zunächst von gesunden Pflanzen isoliert werden. Anschließend kann eine ausgiebige Dusche, insbesondere der Blattunterseiten hilfreich sein. Das Substrat muss zuvor abgedeckt werden. Nach der Dusche stülpt man eine Folientüte über die Pflanze samt Topf und verschließt diese. Das Ganze lässt man nun 3 bis 4 Tage stehen. Die hohe Luftfeuchtigkeit tötet die Schädlinge schließlich ab. Ansonsten können Spritzungen mit einem Gemisch aus Wasser und Rapsöl oder natürliche Fressfeinde wie z.B. Raubmilben Abhilfe schaffen.

Weiße Fliege

Die weiße Fliege liebt Pflanzen wie das Fleißige Lieschen und kann sowohl draußen als auch im Haus beim Überwintern auftreten. Optimale Bedingungen findet sie bei Temperaturen um 22 °C und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Hier lohnt sich eine Bekämpfung in der Regel nur, wenn der Befall noch gering ist und die Möglichkeit besteht, die befallsfreie Pflanze an einen deutlich kühleren Platz weiter zu überwintern.

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