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Clematis überwintern: das ist zu beachten

Clematis überwintern: das ist zu beachten
Alpen-Waldrebe (Clematis alpina)

Nimmt umsonst wird die Clematis „Königin der Kletterpflanzen“ genannt, denn der Kletterstrauch weist ein immens üppiges Blütenkleid auf. Die Clematis lässt sich im Winter recht einfach überwintern. Dazu sind allerdings die richtigen Schritte notwendig und zu beachten, dass nicht jede Pflanze winterhart ist.

Video-Tipp

Winterharte Clematis

Die winterharten Clematis können während der kalten Wintermonate im Freiland überwintern. Sie verfügen allerdings je nach Sorte, über unterschiedliche Kälteunempfindlichkeit.

Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba)
Quelle: AnRo0002, 20140701Clematis vitalba, bearbeitet von Plantopedia, CC0 1.0

Beispiele für winterharte Clematissorten

NameWinterhärte
Clematis alpinabis minus 25 Grad Celsius
Clematis floridabis minus 12 Grad Celsius
Clematis integrifolia sowie Clematis rectabis minus 25 Grad Celsius
Clematis montanabis minus 20 Grad Celsius
Clematis vitalbabis minus 37 Grad Celsius
Clematis viticellabis minus 25 Grad Celsius

Standort

Gleich, um welche winterharte Art es sich handelt, der Standort sollte einige Dinge erfüllen.

Diese wären:

  • Umgebungstemperatur entsprechend der angegebenen maximalen Kälteresistenz
  • windgeschützt
  • Lichtverhältnisse: je kälter es ist, desto weniger Licht wird benötigt

Weitere wichtige Informationen rund um den Standort, haben wir hier für Sie

Gießen und Düngen

Während der Überwinterung wird kein Dünger gegeben. Die letzte Düngung sollte im September erfolgen und im März wieder beginnen. Ein Gießen ist in der Regel im Winter nicht notwendig. Die kalte Luft lässt die Feuchtigkeit von Regen und Schnee lange in der Erde, sodass keine Gefahr von Austrocknung besteht. Steht die Clematis allerdings unter einem Vordach oder Ähnlichem, und der Winter ist recht mild mit wenig Feuchtigkeit, empfiehlt es sich, die Erde regelmäßig auf Trockenheit zu überprüfen und gegebenenfalls leicht nachzugießen.

Tipp: Lassen Sie die Pflanze lieber stärker antrocknen, als sie zu nass zu halten, denn schwenkt das Wetter um und es wird anschließend gut feucht, besteht erhöhte Schimmelgefahr für die Wurzeln.

Schneiden

Auch die frostresistenten Clematis-Arten werden zum Winter hin nicht geschnitten. Der Schnitt sollte prinzipiell einmalig im Frühjahr beziehungsweise nach der Blüte erfolgen. Das fördert nicht nur das Wachstum, sondern stärkt die Weinrebe auch für die nächste Wintersaison. Ein Schnitt vor der Überwinterung und der Winterruhe würde der Pflanze zu viele Reserven abverlangen, die sie bis zum Wintereinbruch nicht mehr auffüllen könnte.

Umtopfen/-pflanzen

Im Gartenbeet sind winterharte Clematis deutlich besser aufgehoben, als in einem Kübel, weshalb eine Umpflanzung vom Beet in einen Topf zum Überwintern nicht erfolgen sollte. Umgekehrt ist dies möglich, aber sollte bis spätestens Mitte Oktober durchgeführt sein. So erhält die Pflanze noch genügend Zeit vor dem ersten Frost, um sich an ihre neue Umgebung und Bodenverhältnisse zu gewöhnen.

Clematis im Kübel überwintern

Etwas umständlicher gestaltet sich das Überwintern der Clematis, in einem Kübel im Freien. In einem Kübel sind die Pflanzen generell der Kälte mehr ausgesetzt, weshalb die Minus-Temperaturangaben sich immer nur auf im Beet eingepflanzte Exemplare beziehen. Aus diesem Grund sind besondere Maßnahmen zu ergreifen, damit auch die winterhärteste Clematis den Winter gut übersteht.

Isolierung für den Winter bei Kübelpflanzen

Maßnahmen:

  • windgeschützt stellen, wie beispielsweise an eine Wand
  • Kübel auf isolierendes Material stellen, wie Styropor, Holz oder Pappe
  • für einen guten Wasserablauf sorgen, um eine Übernässung zu vermeiden
  • Kübel-Clematis immer nur leicht feucht halten, wenn möglich
  • obere Erdschicht mit Reisig, Tannenzweigen oder Laub bedecken
  • niemals Rindenmulch während der Überwinterung verwenden – fördert Schimmelbildung

Frühjahrsbeginn

Die meisten der Clematisarten beenden ihre Wintersaison noch vor Frühjahresbeginn zwischen März und April. Die ersten winterharten Pflanzen zeigen sich hier schon mit Wachstum. Frostempfindliche Clematis-Sorten sollten aus ihrem kältegeschützten Winterquartier aber erst wieder ins Freie gesetzt werden, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist und die Temperaturen konstant mindestens fünf Grad betragen.

Nicht-winterharte Sorte

Handelt es sich bei Ihrer „Königin der Kletterpflanzen“ um eine nicht-winterharte Sorte, sollten diese spätestens ab Frühherbst in ihr Winterquartier umplatziert werden, um sie bereits vor dem ersten Frost zu schützen. Sind Sie sich nicht sicher, welche Art sie besitzen, sollten Sie vorsorglich Ihr Exemplar als nicht-winterhart behandeln. Zu bemerken ist, dass immergrüne Sorten in der Regel nicht winterfest sind. Vorsicht ist auch bei Hybriden angeraten. Durch Züchtungskreuzungen kann eine Winterhärte nicht immer eindeutig bestimmt werden.

Clematis armandii "Apple Blossom"
Quelle: Moonik, Clematis ‚Apple Blossom‘ in the Jardin des Plantes de Paris 002, bearbeitet von Plantopedia, CC BY-SA 3.0

Zu den immergrünen Weinreben gehören zum Beispiel die folgenden Sorten:

  • Clematis armandii „Apple Blossom“
  • Clematis Early Sensation
  • Clematis Armandii Snowdrift
  • Clematis Avalanche

Standort

Wenn die Nächte länger und kälter werden, ist es höchste Zeit für die nicht-winterharten Clematis an frostgeschützte Standorte zu ziehen.

Bei der Auswahl des optimalen Standortes, sollten Sie auf folgende Details achten:

  • Umgebungstemperatur: zwischen 5 Grad Celsius und 10 Grad Celsius
  • Lichtverhältnisse immergrüne Weinrebe: helles Tageslicht
  • kein direktes Sonnenlicht; alternativ künstliches Pflanzenlicht verwenden
  • Lichtverhältnisse nicht-immergrüne Weinreben: hell bis dunkel
  • Luftfeuchtigkeit: trocken
  • optimaler Standort: Garage, Gartenhaus oder Keller gegebenenfalls mit West- oder Ostfenstern

Gießen

Die immergrüne Clematis wächst zwar im Winter weiter, aber durch die Kälte reduziert sich ihr Wasserbedarf deutlich, wie auch bei allen anderen Artgenossen. Hier ist es empfehlenswert, regelmäßig die Daumenprobe durchzuführen, um zu überprüfen, ob gegossen werden sollte. Allerdings ist es sehr wichtig, dass die Pflanze nicht überwässert, sondern nur leicht feucht gehalten wird. Bei zu nassem Boden besteht während der Überwinterung eine hohe Schimmelgefahr.

Clematis Sorten sind unterschiedlich winterhart

Düngen

Die letzte Düngung im Jahr sollte für frostempfindliche Pflanzen bis maximal Anfang September erfolgen. In den Wintermonaten erfolgt eine Düngepause, bis dann im frühen Frühjahr die Düngesaison wieder beginnt.

Schneiden

Alle Clematis-Arten sollten nicht nach der Blühsaison beziehungsweise zum Jahresende hin geschnitten werden. Immergrünen Sorten schadet ein Rückschnitt zwar nicht, aber grundsätzlich ist das Frühjahr der bessere Zeitpunkt, damit sich viele, kräftige Knospen bilden.

Umtopfen/-pflanzen

Ein Umtopfen beziehungsweise Umpflanzen sollte nur erfolgen, wenn eine frostempfindliche Kletterkönigin im Gartenbeet eingepflanzt ist und in ein wärmeres Winterquartier umziehen muss. Dies sollte spätestens bis Ende September geschehen, damit sich die Pflanze vor dem Wintereinbruch und den eisigen Temperaturen noch festsetzen kann. Ein Umtopfen von Kübel zu Kübel ist vor der Überwinterung nicht empfehlenswert. Ist dieses notwendig, da der aktuelle Kübel nicht in das Winterquartier umgestellt werden kann, sollte dies ebenfalls im September erledigt werden.

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