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Bougainvillea schneiden: im Herbst vor dem Überwintern

Bougainvillea richtig schneiden

Die Bougainvillea (auch Bougainville oder Drillingsblume) ist eine subtropische Pflanze, die uns mit ihrem Farbenspiel im Sommer verzaubert. An die Pflege stellt die Bougainville keine besonderen Ansprüche, das regelmäßige schneiden gehört jedoch mit dazu.

Video-Tipp

Bougainvillea schneiden | Herbstschnitt

Bougainvillea schneiden, um die Pflanze zu verkleinern

Alle bei uns kultivierten Bougainvillea-Arten stammen ursprünglich aus subtropischen Regionen. Deswegen wird die nicht winterharte Pflanze bei uns im Kübel gehalten, und sie muss, noch vor dem ersten Frost, unbedingt ins „warme“ Winterquartier (bei 10 Grad Celsius) umziehen. Der Herbstschnitt erfolgt also am besten bereits vor dem Umzug.

Ziel des Herbstschnittes ist:

  • die Pflanze zu „verkleinern“
  • das Entfernen der langen Peitschentriebe
  • das Ausputzen und Ausschneiden
Bougainvillea ist eine schnittverträgliche Pflanze

Winterquartier

Viele Pflanzenfreunde kennen das Problem: Egal wie gut man auch plant, das Winterquartier für die Balkon- und Terrassenpflanzen ist eigentlich immer zu klein. Deswegen kann der Herbstschnitt der Drillingsblume auch aus pragmatischen Gründen erfolgen. Die Pflanze verliert an Höhe und Breite und braucht so weniger Platz im Winterquartier. Blüten und Hochblätter der Bougainville wachsen an sogenannten Peitschentrieben. Diese Triebe werden sehr lang, was uns im Sommer während der Blüte erfreut. Denn sie lassen die Pflanze so farbenprächtig und üppig wirken. Da sie im Winter wegen ihrer Länge eher ein Hindernis darstellen, werden sie gekürzt.

Persönliche Erfahrung: Einkürzen meint keinen radikalen Rückschnitt. Eine solche drastische Maßnahme verkraftet auch die schnittverträgliche Bougainville nur schlecht. Zusätzlich wird die Bougainvillea ausgeputzt. Durch das Ausschneiden wird die Pflanze im Inneren lichter. So bekommen Äste und Zweige im Inneren der Pflanze mehr Licht und Luft. Letzteres beugt beim Überwintern auch dem Befall von Schädlingen vor, die sich sehr gerne in sehr dichtstehenden Trieben einnisten.

Schnitt-Zeitpunkt

Da die Bougainvillea etwas Zeit braucht, sich vom Schnitt zu erholen, sollten Sie mit dem Herbstschnitt nicht bis zur letzten Minute der Freiluftsaison warten. Denn auch die Kälte, die über die offenen Stellen an der Pflanze eintritt, kann sie schädigen. Außerdem sollte für den Schnitt kein regnerischer Tag gewählt werden. Am besten schneiden sie die Pflanze an einem sonnigen Tag, wenn noch keine kalten Temperaturen in der Nacht zu erwarten sind.

Hinweis: Je später der Herbstschnitt erfolgt, desto später setzt die Blüte im kommenden Jahr ein.

Schnitt-Anleitung

Da die Bougainville viele Schnittfehler verzeiht, sollten auch Pflanzenfreunde mit weniger Erfahrung mit dem Schneiden gut zu Recht kommen. Wichtig ist bei jedem Schnitt das richtige Werkzeug.

  • scharfe und saubere Gartenschere
  • vor dem Schnitt unbedingt säubern/desinfizieren
Bougainvillea mit scharfem Werkzeug schneiden

Die einzelnen Schnitte müssen kräftig erfolgen. Jeder Ast sollte mit einem einzigen Schnitt abgetrennt werden. Für die Pflanze ist ein glatter, vertikaler Schnitt am besten. So bleibt die Schnittwunde am kleinsten. Es kommt weniger Regenwasser auf die Wunde und die Pflanze kann die offene Stelle schneller verschließen. Denn jede Schnittwunde selbst ist ein Einfallstor für Schädlinge. Außerdem ist die Pflanze leicht geschwächt, was sie auch anfälliger für Krankheiten und Schädlinge macht.

Hinweis: Ist ein Schnitt einmal nicht so exakt gelungen, setzen Sie einen weiteren Schnitt etwas weiter unten an. Auf keinen Fall sollten Sie den Ast oder Zweig einfach abreißen. Dies ist aus Sicht der Pflanze eine schwere Verletzung.

Einen besonderen Wundverschluss braucht die Drillingsblume nicht. Sind alle Schnitte geglückt, heilt sich die Pflanze von selbst. D.h., die Schnittflächen trocknen aus und verholzen.

Triebe

Haupt- und Nebentriebe

Bei Sträuchern, Bäumen und Kletterpflanzen wird zwischen Haupt- und Nebentrieben unterschieden. Haupttriebe sind immer dicker als Nebentriebe. Diese dürfen nicht abgeschnitten werden, da sie die gesunde Substanz der Pflanze bilden. Nebentriebe können durchaus stärker zurückgeschnitten werden, allerdings nicht mehr als bis zur Hälfte.

Peitschentriebe und junge Triebe

Um die Blütenbildung für das kommende Jahr zu fördern, sollten alle jungen oder Peitschentriebe mit verwelkten Blüten vor dem Umzug ins Winterquartier zurückgeschnitten werden. Denn an diesen oft sehr langen Trieben bilden sich im kommenden Jahr keine Blüten. Sie werden von der Pflanze in der Regel nur an den kurzen Trieben entwickelt.

Drillingsblume Bougainvillea

Totholz

Totes Holz oder Totholz sollte beim Herbstschnitt entfernt werden. Totes Holz bildet keine neuen Triebe aus und wirkt vom Aussehen her, dürr und vertrocknet. Oft brechen diese Zweige fast schon von alleine ab. Beim Abschneiden von Totholz wird bis ins lebende Holz geschnitten, so dass die Pflanze die Wunde verheilen kann.

Tipp: Lebendes Holz hat im Gegensatz zu totem Holz eine grüne Farbe unter der Rinde. Im Zweifel am besten etwas Rinde abknibbeln und nachschauen. Kommt kein saftiges Grün zum Vorschein, handelt es sich um Totholz.

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