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Mein Basilikum blüht – ist er noch essbar? Infos zum Schneiden

Mein Basilikum blüht - ist er noch essbar? Infos zum Schneiden

Hobbygärtner und Hobbyköche freuen sich über frisch gepflückten Basilikum im Garten oder auf der Fensterbank. Doch schon nach wenigen Wochen blüht dieser. Viele sind dann unsicher, ob sie die Kräuter weiterhin genießen können. Das Gerücht, dass blühendes Basilikum giftig ist, hält sich hartnäckig. Was wirklich dran ist, wird in diesem Artikel erklärt.

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Basilikum

Basilikum zählt zu den beliebtesten Küchenkräutern. Kein Wunder, schließlich ist es gesund und vielseitig einsetzbar. Zudem stehen verschiedene Arten und Sorten zur Wahl. Was sich aber einige Menschen fragen, die bei sich zuhause eine Pflanze haben: Sind die Blätter des Basilikum nachdem er blüht, weiterhin essbar? Und wie sieht es mit den Blüten aus – kann man sie verzehren und/oder anderweitig verwenden?

Basilikum blüht

Blätter

Die Blätter eines blühenden Basilikums sind in keiner Weise giftig oder anderweitig gesundheitsschädlich und können damit bedenkenlos gegessen werden. Aber, durch die Blüte verlieren die Blätter einen großen Teil ihres charakteristischen Aromas. In der Folge duften und schmecken sie deutlich weniger intensiv. Das oberste Ziel der Pflanze, die gerne als Königskraut bezeichnet wird, ist die Vermehrung. Dafür investiert sie den Großteil ihrer Kraft, was zu Lasten des einzigartigen Aromas geht.

Basilikum ist ein beliebtes Küchenkraut

Im Detail, mit den Blüten lockt die Basilikumpflanze emsige Insekten an, die als Bestäuber fungieren. Samen können sich einzig und allein aus bestäubten Blüten entwickeln. Nach der Aussaat im darauffolgenden Jahr verwandeln sich diese Samen in neue Basilikumpflanzen.

Kurzum:

  • Basilikum wird nicht giftig, wenn es blüht
  • Blätter sind weiterhin problemlos essbar
  • büßen aber an Aroma und Geschmack ein
  • dennoch Ansätze des typischen Geschmacks
  • Blätter werden mehr oder weniger bitter- beim Kochen verschwindet die Bitterkeit der Blätter, deshalb sind die grünen Elemente einer blühenden Pflanze für Soßen und warme Speisen noch sehr gut zu verwenden – durch die zugeführte Hitze werden die Bitterstoffe aufgelöst – so tritt das natürliche Aroma des Basilikums wieder klarer hervor

Blüte

Blüht Ihr Basilikum, macht es keinen Sinn mehr, die Pflanze noch herunterzuschneiden. Dann ist es besser, sie einfach weiterblühen zu lassen. Allerdings kann man die Blüte vorher verhindern bzw. hinauszögern, um das volle Aroma der Blätter länger zu erhalten. Dafür ist ein rechtzeitiger und richtiger Schnitt essenziell.

Hinweis: Blühender Basilikum stellt das Wachstum ein und stirbt allmählich ab. Schon allein deshalb lohnt es sich, der (frühzeitigen) Blüte konsequent entgegenzuwirken. Viele erfahrene Kräuterliebhaber nutzen die Möglichkeit, die dafür zur Verfügung steht.

Basilikumblüten

Hier die entscheidende Maßnahme im Überblick:

  • Basilikum kontinuierlich beernten
  • nicht nur einzelne Blätter zupfen
  • stattdessen 5 cm lange Triebstücke
  • aber mindestens 2 Augen bleiben

Immer dann, wenn sich erste Knospen zeigen, sollte man sich der Ernte widmen. Man schneidet circa fünf Zentimeter lange Triebstücke an den Spitzen ab. Dies fördert zugleich eine weitere Verzweigung und einen buschigen Habitus der Pflanze. Jedoch müssen pro Trieb stets mindestens zwei Augen dranbleiben. Blattlose Triebe sterben ab und können nicht gerettet werden. Deshalb ist es so wichtig, längere Triebstücke abzuschneiden und nicht nur einzelne Blätter abzuzupfen.

Basilikum kontinuierlich beernten

Kurzum:

  • wer die Zweige regelmäßig und rechtzeitig nach dem beschriebenen Schema schneidet, bewahrt das köstliche Aroma des Basilikums erheblich länger

Tipp: Was man nicht frisch in der Küche verwertet, lässt sich einfrieren – für eine längere Haltbarkeit der Kräuter. Trocknen ist nicht so gut geeignet.

Blüten verwerten

Grundsätzlich kann man, wenn der Basilikum blüht, die Blüten sogar essen. Allerdings schmecken sie doch ziemlich bitter. Aus diesem Grund werden sie vornehmlich als Dekoelemente für Salate oder zur Garnierung warmer Gerichte genutzt.

blühender Basilikum verliert an Aroma

Basilikumblütenessig

Aus den Blüten lässt sich leckerer Basilikumblütenessig herstellen. Dazu braucht man lediglich rund 80 Blüten in 200 Milliliter Weißweinessig einzulegen. Ergänzend noch 15 ganze Blätter der Pflanze sowie einige Pfefferkörner hinzufügen. Vier Wochen später den fertigen Essig abseihen und nach Belieben für würzige Speisen verwenden.

Ernte

Wer mehrere Basilikumpflanzen besitzt und bestrebt ist, sich fürs nächste Jahr noch neue heranzuzüchten, lässt ein Exemplar zur Blüte kommen, ohne einzugreifen. Nachdem alle Blüten verwelkt sind, beginnen die nur ein bis zwei Millimeter kleinen Früchte (Samen) innerhalb des Blütenkelchs zu reifen.

Haben die gehaltvollen Samenstände ihren höchsten Reifezustand erreicht, werden sie geerntet.

Basilikum schneiden

Vorgehen:

  • die verdorrten Blättchen vorsichtig mit der Hand abpflücken
  • mit den Fingern die vertrockneten Blüten über einer Schale abstreifen
  • die Blüten energisch, aber dennoch achtsam zwischen den Händen zerreiben
  • das Gemisch aus Samen und Blütenresten mehrfach durchsieben
  • so lange, bis nur noch die schwarzen Samen übrig sind
  • die Samen auf einen Teller schütten
  • in der Form einige Tage trocknen lassen
  • die Samen in ein dunkles Schraubglas geben
  • das Schraubglas mit den Samen in den kühlen, trockenen Keller stellen

Bis zum Frühjahr werden die Samen auf diese Weise sicher aufbewahrt. Dann geht es an die Aussaat.

Basilikumsorten

Die bisherigen Beschreibungen beziehen sich in erster Linie auf einjähriges Basilikum. Allerdings gibt es auch mehrjährige Sorten des Königskrauts. Diese haben den großen Vorteil, dass sich die Blüte nicht negativ auf das Aroma der Blätter auswirkt. Zudem stellt die Pflanze das Wachstum im blühenden Zustand nicht ein und entwickelt keine Samenstände. Daraus folgt, bei einem mehrjährigen Basilikum kann man sich an den schönen Blüten erfreuen und zur selben Zeit auch gehaltvolle Triebe mit aromatischen Blättern ernten.

Tipp: Die Überwinterung mehrjähriger Pflanzen darf im Haus erfolgen.

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